D O C U M E N T 4 3 S E P T E M B E R 1 9 2 7 9 7 43. To Martin Schellenberger[1] [Berlin,] den 3. 9. 27. Sehr geehrter Herr! Süler- und Lehreraustausch als Mittel zur Erzielung der „geistigen Abrüstung“, sind bekannt und werden schon geübt.[2] Die erzielungeinergenügenden Massen- wirkung ist wegen des Kostenpunktes wohl nicht zu erzielen. Ich bin im Allgemei- nen der Ansicht, dass man bei solchen Bestrebungen, wenn möglich, den staat umgehen soll, wegen des sonst unvermeidlich einsetzenden innerpolitischen Kuh- handels. Meiner Meinung nach wäre ein Zusammenwirken von berufsorganisato- risch delegierten Mittelschullehrern aus den verschiedenen Ländern zum Zwecke der Bereinigung der Schulbücher von Chauvinismus erzeugenden Stellen das wichtigste gegenwärtig zu erstrebende Ziel. Uebrigens möchte ich Ihnen mitteilen, dass die gegenwärtig in Grundung begriffene deutsche nationale Kommission für internationale geistige Zusammenarbeit diejenige Stelle sein wird, die Vorschläge der von Ihnen gemachten Art zu erwägen und zu fördern haben wird.[3] Diese Kommion ist der commission inernatinal etc. des Völkerbundes angeschlossen. In vorzüglicher Hochachtung! TLC. [48 382]. Addressed “Herrn Oberstudiendirektor Schellenberger Chemnitz.” [1] Schellenberger (1889–1960) was a Saxon pedagogue and headmaster of the Realschule and Aufbauschule in Chemnitz. [2] At the recent Ninth Session of the ICIC held in Geneva, there had been discussions on the “inter- changes” of schoolchildren, teachers, and professors between various Scandinavian countries. The main goal of such exchanges was to educate the participants in the “existence and aims of the League [of Nations]” (see League 1927, pp. 33–34). [3] The German National Committee on International Cooperation was being established by Walther von Keudell, the interior minister of the German Reich (see League 1928, p. 60).
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