D O C U M E N T 1 2 2 J A N U A R Y 1 9 2 8 2 2 1 122. To the Women’s International League for Peace and Freedom Berlin, 4. 1. 28. Ich werde im März nicht in Genf sein, da ich mit der Abrüstungskonferenz nichts zu tun habe. Ich ergreife aber gern die Gelegenheit, um Ihnen zu den dort behandelten Fragen meine grundsätzliche Stellungnahme darzulegen.[1] Dem Kriege gewisse Regeln und Beschränkungen vorschreiben zuwollen scheint mir ganz aussichtslos. Krieg ist eben kein Spiel und kanndaher nicht nach Spielregeln gtrieben werden. Nur der Krieg als solcher kann bekämpft werdenund dies von seiten der Massen am wirksamsten durch Organisation der absoluten Kriegsdienstverweigerung im grossen schon in Friedenszeiten.[2] Die in England und in Deutschland in dieser Hinsicht zu verzeichnenden Anfänge sind vielversprechend.[3] Nach meiner Meinung kann Ihre Liga nichts Besseres tun als sich mit ganzer Kraft [für] diese Bewegung einsetzen, ohne Rücksicht darauf, dass Sie vielleicht einzelne Mitglieder durch so radikales Vorgehen verlieren werden. Wenn Sie einen Deutschen als Vortragenden wünschen, so empfehle ich Ihnen den Völkerrechtslehrer Schücking,[4] dessen Adresse Sie leicht in der Liga für Men- schenrechte erfahren. In vorzüglicher Hochachtung! A. Einstein. P.S. Ich ermächtige Sie, von diesem Brief nach Gutdünken Gebrauch zu machen. TLC. Excerpt published in Nathan and Norden 2004, p. 109. [48 818]. Cropped. Addressed “An die Womans International League For Peace and Freedom Genf.” [1] For the League’s invitation, see Doc. 115. [2] Einstein had given his assent to cosign a manifesto calling on the League of Nations to demand the abolition of military conscription in March 1925 (Einstein to Hans Kohn, 3 March 1925 [Vol. 14, Doc. 453]). The manifesto was subsequently published in August 1926 (see Einstein et al. 1926f [Vol. 15, Doc. 357]). [3] The leading organizations for conscientious objection in the United Kingdom and Germany were War Resisters’ International (WRI) and the Bund der Kriegsdienstgegner. A mixed gender group of European pacifists founded WRI in the Netherlands under the name Paco, which is the Esperanto word for peace, in 1921. They moved operations to London and renamed the organization in 1923 under the declaration that “war is a crime against humanity” and advocating to offer no support to any war and abolish all of its causes. This agenda also reflected the goals of the Bund der Kriegsdienst- gegner, which participated in the establishment of the WRI. The Bund was established by the German writer and eminent pacifist Armin T. Wegner together with Robert Pohl, G. W. Meyer, and Magnus Schwantje in June 1919 (see Grünewald 1983 and Prasad 2007, p. 1). [4] Walther Schücking (1875–1935) was Professor of Law at the Handelshochschule Berlin, mem- ber of the Reichstag for the DDP, and member of the Deutsche Liga für Menschenrechte and of the Deutsche Friedensgesellschaft.
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