D O C U M E N T S 1 3 0 , 1 3 1 J A N U A R Y 1 9 2 8 2 3 1 130. To Eduard Einstein [Berlin, 11 January 1928][1] Lieber Tete! Nur eine kurze Bemerkung zu unserer Diskussion.[2] Du sträubst Dich gegen eine gefühlsmässige Behandlung der Frage vom Sinn des Lebens. Aber es geht nicht anders. Der Verstand kann immer nur aus Prämissen Folgerungen ableiten nach Regeln über die man sich geeinigt hat. Prämissen aber kann der Verstand nicht liefern. Man kann sich darüber nur einigen, im Falle unseres Problems nur un- ter der Wirkung des intuitiven (gefühlsmässigen) Urteils, nachdem man die That- sächlichkeiten möglichst vielseitig auf sich hat wirken lassen. Kommt man dabei zu verschiedenen Prämissen, so ist eine Einigung überhaupt unmöglich. (Aus Seins-Urteilen, bezüglich deren Übereinstimmung zwischen uns herrschen mag, können Wertungs-Urteile nicht abgeleitet werden. Ich kann also Dein Tiger-Ideal nicht logisch widerlegen).[3] ALSX. [75 697.1]. Appended to Doc. 131. [1] Dated by the fact that it is appended to Doc. 131. [2] For the latest installment, see Doc. 119. [3] For Eduard’s admiration of the tiger, see Doc. 119. 131. To Mileva Einstein-Marić [Berlin,] 11. I. 28 Liebe Mileva! Es ist mir nie eingefallen, Dir böse zu sein oder einem von Euch. Im Gegenteil habe ich das schlechte Gewissen immerzu, weil ich Dir so wenig schreibe.[1] Dass ich letzten Sommer nicht kam, war nur, weil ich zu stören fürchtete ich glaubte, dass Ihr ohne mich behaglicher mit dem jungen Besuch wäret.[2] Das Einzige ist, dass ich mich schwer dazu bringe, mit Albert in Beziehung zu bleiben, und das nur, weil es mir gänzlich widerstrebt, zu der Schwiegertochter in irgend welche Bezie- hungen zu kommen.[3] Wie miserabel sie ist, ersieht man daraus, wie Albert in der kurzen Zeit heruntergekommen ist. Nun der gedachte Aufenthalt in Celerina. Wenn zwischen den Familien einigermassen normale Verhältnisse wären, so wäre es ganz