D O C U M E N T 1 3 3 J A N U A R Y 1 9 2 8 2 3 5 133. From Chaim Weizmann [London,] 17. Januar 1928. Lieber Herr Prof. Einstein! Ich habe Ihr ausfuehrliches Schreiben erhalten und habe Ihrem Wunsche ge- maess Abschriften an die Herren Dr. Magnes und Felix Warburg uebersandt.[1] Ich sende Ihnen anbei auch die Abschriften der Briefe, die ich in der Angelegenheit an diese beiden Herren gerichtet habe.[2] Wie Sie aus diesen letzteren Briefen ersehen werden, unterstuetze ich Ihre Vor- schlaege in jeder Hinsicht und habe beiden Herren empfohlen, sie anzunehmen.[3] Ich bin tatsaechlich ganz Ihrer Meinung, dass der jetzige Zustand durchaus unbe- friedigend ist, ich glaube auch, dass in der Tat, durch die Ernennung eines kompe- tenten Akademischen Leiters der Universitaet, der durch einen staendigen Ausschuss des Akademischen Rates gestuetzt wuerde, eine wirkliche Besserung herbeigefuehrt werden koennte, wenn alle beteiligten Faktoren es wollen und hier- zu mitarbeiten. Diese Mitarbeit, soweit es an uns liegt der Universitaet zu sichern, schien mir daher wesentlich und deshalb habe ich, wie Sie sehen, in meinen Briefen an die beiden Herren ihnen sehr zugeredet, Ihre Vorschlaege zu akzeptieren. Wenn sie dies tun, so glaube ich wohl, dass ein Modus zu finden waere, der es Dr. Magnes ermoeglicht, wie Sie in Ihrem Briefe andeuten, als administrativer Leiter und als Vertreter der Universitaet nach aussen im Amt zu verbleiben, sofern nur die Posi- tion des Akademischen Leiters absolut gegen jeden Eingriff von aussen gesichert bleibt. Ich weiss nicht, ob Dr. MagnesHerr Warburg Ihre Vorschlaege billigen wird, ob Herr Dr. Magnes sie akzeptieren wird bezweifle ich, aber ich moechte je- denfalls das meinige tun, um die Annahme zu erleichtern und ich habe, wie Sie se- hen, darum alles vermieden, was ihm die Annahme erschweren koennte. Wenn er ablehnt, und die Konsequenzen daraus zieht, so ist das seine Sache. Mir liegt daran, dass wir von unserer Seite die Sache ganz objektiv und rein meritorisch behandeln und ich glaube, dass sich Ihre Vorschlaege durchaus objektiv jedem unbeteiligten Beurteiler gegenueber rechtfertigen lasse. Gerade aus unser diesem Gesichts- punkt scheint mir auch Ihr Brief den richtigen Ton getroffen zu haben. Sollte frei- lich Dr. Magnes Ihre Vorschlaege ablehnen, so wird nichts anderes uebrig bleiben, als dass er sein Amt niederlegt ich werde jedenfalls unter keinen Umstaenden an der Sache weiter mitarbeiten, wenn Ihre Vorschlaege abgelehnt werden und Sie aus der Universitaetsleiung ausdraengenscheiden. Ich habe dies Herrn Dr. Magnes in unserer Unterhaltung ganz klar gemacht.[4]