2 3 6 D O C U M E N T 1 3 3 J A N U A R Y 1 9 2 8 Welche nun immer auch ihre die Antwort auf diese Vorschlaege sein wird, so haengt die Verwirklichung derselben natuerlich davon ab, ob wir einen geeigneten Mann fuer den Posten des Akademischen Leiters finden koennen. Ich moechte na- tuerlich, dass die Verhandlungen prinzipiell gefuehrt werden und dass die Debatte nicht in eine solche ueber die Person irgend eines vorgeschlagenen Herren herab- sinkt. Wenn aber das Prinzipielle erledigt ist, so haengt natuerlich freilich alles davon ab, ob wir einen den rechten Mann finden koennen. Ich habe nun entspre- chend Ihren Anregungen vorgestern recht ausfuehrlich mit Herrn Professor Brodetsky gesprochen und ihn gefragt, ob er bereit waere, sich Urlaub von seiner Universitaet zu erbitten und zunaechst einmal auf ein Jahr den vorgeschlagenen Posten zu uebernehmen.[5] Ich habe natuerlich keine sofortige Antwort verlangt, aber ich habe den Eindruck, dass wenn die Sache sich aus aeusseren Gruenden ma- chen laesst, er nicht abgeneigt waere, das Experiment zu wagen. Ich glaube auch, dass es nicht unmoeglich sein duerfte, wenn die noetigen Vorstellungen bei der Universitaetsverwaltung in Leeds gemacht werden, ihm diesen Urlaub zu erwir- ken. Vieles andere kommt natuerlich auch in Frage, aber mir scheint, dass es we- nigstens zunaechst fuer ein Jahr sich wohl wird ermoegliche[n] lassen. Auch scheint mir, dass Professor Brodetsky, der sich schon lange mit diesen Fragen bes- chaeftigt, geistiges Niveau hat und sich vor allem in den letzten Jahren ziemlich viel Erfahrung auf dem Gebiete der Universitaetsverwaltung erworben hat,[6] dem ferner die Sache sehr nahe liegt geht, durchaus geeignet waere, den geplanten Po- sten zu uebernehmen. Wenigstens sehe ich im Augenblick keine andere Persoen- lichkeit, die in demselben Masse in Betracht kaeme. Ich habe ihm daher nahe gelegt, sich die Sache zu ueberlegen. Ich werde inzwischen von Herrn Dr. Magnes und Herrn Warburg hoeren und werde dann beschliessen koennen, ob weitere Schritte, und welche, in der Angelegenheit zu tun werden. Ich moechte jedenfalls zunaechst unbedingt verhindern, dass Prof. Brodetsky’s Name irgendwie in der Debatte geworfen wird. Die Sache waere fuer ihn besonders deswegen peinlich, weil der ganze Vorschlag der Einsetzung eines Akademischen Leiters ursprueng- lich von ihm bestand stammt und er ihn immer mit grosser Energie verfochten hat und er nun natuerlich nicht in den Verdacht kommen darf, die Sache pro domo an- geregt zu haben.[7] Wenn über das Prinzip in eine Einigung zustande komme und wir auch die per- soenliche Frage einigermassen geklaert haben, so waere dann der naechste Schritt, dass wir Ende Mai eine Sitzung des Kuratoriums einberufen und dass die Angele- genheit dann formell beschlossen wird.[8] Ihre Anwesenheit bei einer solchen Sit- zung waere nicht erforderlich, andererseits scheint es mir wesentlich, dass Herr