D O C U M E N T 1 3 6 J A N U A R Y 1 9 2 8 2 4 1 Published in Vossische Zeitung, 20 January 1928, p. [3]. [1] Roettcher (1879–1946) had been arrested in Wiesbaden in early November on suspicion of attempted treason. As editor of the pacifist journal Die Menschheit, he was one of three individuals charged with publishing the contents of Belgian secret documents that alleged a meeting in July 1927 between right-wing organizations and the Reichswehr about planned rearmament. The German gov- ernment claimed the documents were forged (see Vossische Zeitung, 6 and 20 November 1927). 136. To Otto Stern [Berlin, before 21 January 1928][1] Lieber Herr Stern! Anlässlich unseres Quanten-Seminars sind mir zwei Fragen aufgetaucht, die das Verhalten eines Molekülstrahles im magnetischen Feld betreffen, also gerade in Ihr Arbeitsgebiet fallen. Vielleicht haben Sie äquivalente Versuche schon gemacht, wenn nicht, dann kann diese Anregung vielleicht etwas nützen. I EinMolekülAtom stelle sich zu einem vertikalen Magnet so ↑ oder so ↓ ein. Das Magnetfeld ändere langsam seine Richtung. Geht dann jedes individuelle Atom mit dem Felde in seiner Orientierung mit? Prüfung: Zwei entgegengesetzte inhomogene Magnetfelder werden vom Atomstrahl nacheinander durchlaufen Ein Atom sei so orientiert, dass es im ersten Feld nach oben abgelenkt wird. Dreht es sich beim Übergang zum zweiten Feld um, so muss weden[3] Umkehr des Feldes und Umkehr des Dipols der Ausschlag genau so aus- fallen, wie wenn beide Felder gleich gerichtet wären. Dies ist umso paradoxer, weil ja der Ablenkungseffekt mit der Feldstärke linear anwächst. II Für unsere gegenwärtige Auffassung ist charakteristisch, dass das Feld die Einstellung des Moleküls Atoms, der Feldgradient die Grösse der Ablenkung bestimmt. Feld und Feldgradienten können ganz unabhängig von einander variiert werden. Denken wir uns die Feldgradienten gegeben und das Feld variert so soll von letzterem nur die Richtung, nicht aber die Grösse massgebend sein. Das Feld kann also beliebig schwach sein, ohne dass das auf die Ablenkungen Einfluss hat. Durch blosse Aenderung der Richtung des beliebig schwachen Feldes sollten also [2]