D O C . 1 4 7 F U N E R A L O R A T I O N F O R H . A . L O R E N T Z 255 Wie ich die Welt sehe 25 ANSPRACHE AM GRABE VON H. A. LORENTZ Als Vertreter der Gelehrten des deutschen Sprach- gebietes und speziell der Preußischen Akademie der Wissenschaften, in erster Linie aber als Schü- ler und liebender Verehrer stehe ich am Grabe des größten und edelsten Zeitgenossen. Sein leuchtender Geist wies den Weg von Maxwells Lehre aus zu den Schöpfungen der Physik unse- rer Tage, zu welchen er wichtige Bausteine und Methoden lieferte. Sein Leben hat er gestaltet wie ein köstliches Kunstwerk bis ins Kleinste. Nie versagende Güte und Großherzigkeit, sein Gerechtigkeitsgefühl, verbunden mit sicherem intuitivem Einblick in Menschen und Verhältnisse, machten ihn über- all zum Führer, wo er wirkte. Alle folgten ihm freudig, denn sie fühlten, daß er nie beherrschen, sondern stets nur dienen wollte. Sein Werk und sein Vorbild werden fortwirken zur Erleuchtung und zum Heile von Generationen. H. A. LORENTZ’ TÄTIGKEIT IM DIENSTE DER INTERNATIONALEN ZUSAMMEN- ARBEIT Bei der weitgehenden Spezialisierung der wissen- schaftlichen Forschungsarbeit, die das neun- zehnte Jahrhundert mit sich gebracht hat, ist es selten geworden, daß einzelne Männer, die in [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12]
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