D O C U M E N T 1 6 4 M A R C H 1 9 2 8 2 8 7 Es gibt kein so dankbarer Patient, wie ein einigermassen gutes Herz. Aber ge- wöhnlich malträtiert man das Herz weiter, bis ein zwar erträglicher, aber doch ge- hemmter Zustand das Endresultat ist. Machen Sie nicht viel Experimente, halten Sie vorläufig alles Schädliche vom Leibe. Wenn Ihre Frau[7] davon ueberzeugt ist, tut Sie es ja energisch.— Liegen, Ruhen, guter Schlaf, viel Fruechte erholt am besten, wenn Mittel die Besserung beschleunigen, sollen Sie sich nicht scheuen. Ich kenne heute Menschen auch Kollegen, die seit 20 Jahren das Herz so regulieren In Berlin werde ich Sie 3 IV. heimsuchen sofort nach Ankunft Gute Erholung Zangger[8] TLCS (SzZuZB, Nachlass H. Zangger, Kopialbuch 26-94r). Schulmann 2012, pp. 462–463. [97 176]. There is also a TDftL version of this document. [1] Dated according to the date of the TDftL version. [2] Einstein was staying with Luise Karr-Krüsi and her family because of his recent cardiovascular ailment (see Doc. 161). [3] In the TDftL, “Frau Dr Morawitz” is crossed out. Lucia Morawetz was a neurologist and former classmate of Zangger’s from university (see Schulmann 2012, p. 463). [4] Einstein was actually still in Zurich (see Doc. 164). [5] This word is in capitals in the TDftL. [6] “folgenden” in the TDftL. [7] Elsa Einstein. [8] From “In Berlin” to the signature in Zangger’s handwriting. 164. To Hans Albert Einstein Zürich. 31. III. 28. Mein lieber Albert! Dein Brief hat mich sehr gefreut.[1] Auch ich möchte Dich sehr gern in meiner Nähe haben, und ich will mir ernsthaft Mühe geben, Dir in Berlin eine Stelle zu verschaffen.[2] Die Schwierigkeit ist, dass dies andere thun müssen, da man für den eigenen Sohn nicht gut selber eintreten kann. Besuchen kann ich Dich leider nicht, da ein schweres Herzleiden bei mir kon- statiert ist (Herzerweiterung mit erhöhtem Blutdruck und zu kleiner Pulswelle).[3] Ob es wieder wesentlich besser wird, ist noch unbekannt. Jedenfalls werde ich Mo- nate lang liegen müssen. Dieser Brief ist auch im Bett geschrieben Tete[4] hat sich vortrefflich entwickelt. Ich sehe ihn fast jeden Tag, wohne aber nicht bei Mama, weil meine Frau dabei ist.[5] Es freut mich, dass Ihr uns im Juni besuchet.[6] Ihr seid dann unsere Gäste, wobei wir Euch allerdings ausserhalb unserer Wohnung werden einquartieren müssen. Mit der Eismaschine geht es ganz gut. Die A. E. G. interessiert sich sehr dafür. Wir haben 3 ganz verschiedene Typen ersonnen, eine Type Verdampfung von Me- tylalkohol durch Wasserstrahlpumpe,[7] die zweite elektrische Quecksilberpumpe
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