3 0 8 D O C U M E N T 1 8 1 M A Y 1 9 2 8 181. From Rudolf Goldschmidt[1] Charlottenburg 9, Lindenallee 45, 2. V. 28. Sehr verehrter Herr Professor Einstein! Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich zu folgenden zwei Punkten ganz kurz Ihre Ansicht wissen lassen würden: 1.) Ist die erhöhte Dämpfung nicht vielleicht dafür verantwortlich, daß bei mei- ner Membran ein blecherner Ton (Eigenton) nicht vorhanden ist? Elektrisches Äquivalent: Ohmscher Widerstand w Selbstinduktion L und Capa- cität C in Serie. [2] Also mit wachsendem C steigende Dämpfung. Wahrscheinlich steigt auch noch das äquivalente w mit niedrigerer Eigenschwingung. 2.) Ist der folgende Anspruch, den ich für das englische Patent entworfen habe, gut? „Eine Membran unter magnetischer oder elektrostatischer Anziehung, in der künstlich derartige Spannungen erzeugt sind, daß ihre Elasticitäts-Charakteristik eine gebogene, der magnetischen oder elektrostatischen Charakteristik angegliche- ne (assimilated) Curve wird, sodaß die Membran in einem Zustand pseudoastati- schen Gleichgewichtes versetzt wird.“[3] Mit besten Grüßen, auch an Ihre Frau Gemahlin, Ihr aufrichtig ergebener Rud. Goldschmidt ALS. [35 499]. [1] Goldschmidt (1876–1950) was a private electrical engineer, at this time working on magneto- strictive reproduction of sound. [2] The following figure is at the left margin of the document. [3] Goldschmidt submitted an invention to the British Patent Office on 29 May, in which he described a diaphragm that comes close to that mentioned here: “Diaphragm Especially for the Reproduction of Sound,” granted as GB32395 in 1929 (Illy 2012, p. 127). Logarithmisches Dekrement =w C L --- -