3 4 2 D O C U M E N T 2 0 9 J U N E 1 9 2 8 Ich erlaube mir gleichzeitig Ihnen aufs herrlichste, für das mir von Ihnen be- zeugte Wohlwollen zu danken. Ich freue mich sehr darauf, daß ich im Juli höchst- wahrscheinlich dem physikalischen Ferienkursus beiwohnen werde, der mir es ermöglichen wird, durch Ihre Vorträge das Verständnis Ihrer neuesten Arbeiten zu vertiefen. Indem ich Ihnen, Hochverehrter Herr Professor, nochmals für Ihre Freundlich- keit herzlichst Danke, reiche ich mit vorzüglicher Hochachtung L. Infeld ALS. [14 007]. [1] Presumably Einstein’s reply to Doc. 124, a fragment of which is Doc. 125. [2] Infeld 1928a. [3] Infeld 1928b. 209. To Felix Moritz Warburg [Berlin,] Sonntag. [3 June 1928][1] Lieber und verehrter Herr Warburg! Ich war sehr betroffen von Ihrem wirklich mit Herzblut geschriebenen Briefe.[2] Ich kann Ihnen kaum sagen, was für eine Sympathie ich für Sie und die Lauterkeit Ihres Wesens empfinde. Aber ich habe ein Gefühl wie wenn Sie mich dringend bä- ten, den Inhalt des pythagoräischen Lehrsatzes abzuändern, denn ich bin ganz fest davon durchdrungen, dass die Führung der Universität so ist, dass ich—wenn nicht eine radikale Aenderung eintritt, die Verantwortung nicht mehr mittragen kann.[3] Denken Sie sich, eine kleine Aktiengesellschaft hätte ihren Sitz in Jerusalem und machte unter der Leitung eines Herrn X beständig Geldgeschäfte und Kapital- anlagen, die Sie für unsachgemäss und verkehrt halten, unter Ihrem Namen und Ih- rer Verantwortung. Würden Sie einen solchen Zustand erträglich finden? Ich habe nichts gegen Ihren Vorschlag Weizmann-Magnes, wenn Weizmann in Jerusalem bleibt und sich der Administration der Universität hauptberuflich widmet.[4] Aber von der Ferne und mit dem linken Hinterfuss kann man das nicht machen. Ich habe Brodetzkis Berichte gelesen und mit ihm gesprochen.[5] Ich habe den besten Eindruck von seinen Fähigkeiten für die Lösung gerade dieser Aufgabe ge- habt und bin der festen Überzeugung, dass er der rechte Mann ist. Wenn er die aka- demische Leitung im Sinne meines Vorschlages übernimmt, dann wird es recht gemacht werden und ich kann weiter Verantwortung übernehmen. Wenn Ihr es an- ders macht, so werde ich sine ira et studio überlegen, ob ich mich zurückziehen
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