D O C U M E N T 2 3 1 J U N E 1 9 2 8 3 7 5 Dass wir aber auch gleich am Anfang mit einem Erdbeben beglückt worden sind, war eine etwas unerwartete Fügung.[3] Ich hatte eigentlich gehofft, Sie noch in Berlin zu treffen, aber da ich bereits Freitag ans Schiff gehe, und durch die Palästina-Commission in London länger aufgehalten wurde, als ich dachte,[4] werde ich es wohl auf nächstes Jahr verschie- ben müssen. Mit dem Ausdruck der allergrössten Hochachtung und Freundschaft Ihr Felix M. Warburg TLS. [37 007]. On letterhead “Felix M. Warburg, c/o M. M. Warburg & Co.” and addressed “Herrn Professor Dr. Albert Einstein, Berlin.” [1] Selig Brodetsky. [2] For Chaim Weizmann’s report on the recent meeting of the BOGHU in London and its decisions regarding the possible appointment of an academic head for the university, see Doc. 215. [3] A reference to Einstein’s letters in which he demanded the appointment of an academic head (see Docs. 202, 201, 203). [4] The conference of the Joint Palestine Survey Commission to discuss the future of Palestine was attended by leading Zionists and non-Zionists and held during 9–18 June 1928 at the country estate of Baron Alfred Melchett at Landford near Southampton, and in London (see Jewish Daily Bulletin, 25 June 1928). 231. To Andor Fodor [Berlin,] 28. VI. 28. Lieber Herr Fodor! Sie thun mir sehr leid. Ich billige Ihren Entschluss, die Anstalt zu verlassen.[1] Das einzige, was ich Sie bitten möchte, ist sich um das ganze Gelichter nicht zu kümmern und ruhig zu arbeiten, soweit es möglich ist. Ich habe für die Sitzung ultimative Bedingungen ausgearbeitet und dem Curato- rium unterbreitet. Diese Bedingungen sind nicht angenommen worden.[2] Ich bin nun überzeugt, dass es schade ist um jede Minute, die ich dieser faulen Unterneh- mung noch widme. Andererseits will ich aber nicht mit Krach aus dem Kuratorium und ak. Rat[3] austreten, um nicht den gojim und Antizionisten Material zu liefern.[4] So müssen auch Sie auchthun. Sie müssen bedenken, dass viel guter Wille hinter der Sache steht, wenn die Verwaltung auch in schlechte Hände geraten ist. Der Felix Warburg ist z.B. ein prachtvoller Mann, wenn auch ein schlechter Musikant.[5] Es thut mir leid, dass Sie unter den misslichen Umständen leiden müs- sen und wünsche nichts sehnlicher als dass Sie bald wieder eine Stelle in Europa bekommen.[6] Selbstverständlich werde ich jedem abraten, nach Jerusalem an die Universität zu gehen. Wenn aber einer doch gehen will, so will ich ihm gerne schreiben, dass er Ihnen mit Vertrauen entgegentritt.
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