D O C U M E N T 2 9 2 O C T O B E R 1 9 2 8 4 4 9 292. To Hans Reichenbach Berlin W., den 19. Oktober 28 Lieber Herr Reichenbach, Nach meiner Meinung ist die logische Darstellung, welche Sie von meiner Theorie geben, zwar möglich, aber sie ist nicht die einfachste.[1] Die beste logische Einordnung scheint mir diese: Man handelt nur von Theorien, für welche die lokale Vergleichung von Vektor- Beträgen als sinnvoll gegeben ist. (Nullmetrig die nur bis auf einen Faktor ge- geben.) Für Mannigfaltigkeiten dieser Art sind folgende Fälle fortschreitender Speziali- sierung bezüglich der Fernvergleichung der Vektoren möglich:[2] 1. Weder Fernvergleich des Betrages noch der Richtung ist sinnvoll (Weyl) 2. Fernvergleich des Betrages aber nicht der Richtung ist sinnvoll (Riemann.) 3. Fernvergleich der Richtung, nicht aber des Betrages ist sinnvoll, und ist bis- her nicht betrachtet.) 4. Fernvergleich des Betrags und der Richtung ist sinnvoll. (Einstein.) Man kann natürlich auch stattdessen von einem Verschiebungsgesetz ausgehn und einerseits durch Einführung einer Metrik andererseits durch Einführung von Integrabilitätseigenschaften spezialisieren, wie Sie es getan haben. Aber dies ist weniger einfach und natürlich.— Die Natürlichkeit des von mir ins Auge gefassten Falles von Feldstruktur er- scheint mir unbestreitbar. Ob diese Konstruktion tiefere Züge der Wirklichkeit ent- hält, werde ich erst in einigen Monaten wissen, da die für die Entscheidung zu lösenden Probleme keineswegs einfach sind.— Bestens grüsst Sie Ihr A. Einstein. P.S. Es würde mich freuen, wenn Sie mit Ihrer Frau am Sonntag 5h zum Thee zu uns kämen. Schrödinger soll auch kommen.[3] TLSX. [20 094]. On personal letterhead. Addressed “Herrn Prof. Dr. Hans Reichenbach Berlin- Zahlendorf Schützstr. 45.” [1] Einstein is referring to the manuscript Reichenbach had sent to him two days earlier, attached to Doc. 284. [2] Einstein had compared teleparallel geometry with Riemannian geometry and Weyl geometry in the same way at the end of Einstein 1928n (Doc. 216). [3] The postscript is in Einstein’s hand. Erwin Schrödinger. g 
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