6 0 8 D O C U M E N T 4 1 5 F E B R U A R Y 1 9 2 9 415. From the Hebrew University of Jerusalem [Jerusalem, 26 February 1929] Hochverehrter Herr Professor, Die Universität Jerusalem entbietet Ihnen zum fünfzigsten Geburtstage ihre eh- rerbietigsten Glückwünsche. Wir wollen an diesem Tage die grösste Bewunderung dem Forscher und die innigste Dankbarkeit dem Menschen und Juden entgegen- bringen. Als Forscher haben Sie der Wissenschaft ungeahnte Zusammenhänge und Tat- sachen eröffnet. Das Kontinuitätsprinzip, das die extremsten molekularen Dimen- sionen zur Einheit verbindet, das nach Ihrem Namen benannte Gesetz der quantenmässigen Absorption strahlender Energie bei ihrer Umwandlung, sind nicht nur Marksteine neuer physikalischer Gebiete, sondern gleichzeitig geistige Brücken unermesslicher Tragweite. Die spezielle und die allgemeine Relativitäts- theorie gaben der Wissenschaft nicht nur physikalische Erkenntnisse denkbar tief- ster Art, sie sind auch richtungsgebend für das wissenschaftliche Denken selbst und für das erkennende Vermögen des heutigen und künftigen Menschenge- schlechtes. Wird Ihr Name als Forscher von der ganzen Welt, von allen wissenschaftlichen Institutionen und Universitäten gleich gefeiert, so schuldet Ihnen unsere Universi- tät, zwar erst im Werden begriffen, ausserdem den Ausdruck grössten Dankes. Unmittelbar nach dem Kriege, als der Gedanke der Universität seine erste Ge- stalt zu gewinnen begann, haben Sie sofort Ihre Sympathie und Ihr Interesse Aus- druck verliehen, haben später weite Reisen nicht gescheut, um die Idee der Universität zur Wirklichkeit zu machen, waren der erste Lehrer, der an unserer Universität eine Vorlesung hielt.[1] So ist Ihr Name aufs innigste mit der Universität verbunden, die darauf stolz ist, dass ihr mathematisch-physikalisches Institut Ihren Namen trägt.[2] Unser sehnlichster Wunsch besteht an diesem Tage darin, dass Sie, hochverehrter Herr Professor, der Universität Jerusalem in künftigen Tagen mit Ih- rem Rate und Ihrer Hilfe weiterhin beistehen. Möchte das leuchtende Beispiel eines jüdischen Forschers, das Sie in rastloser Hingabe an die Forschung, in treuer Anhänglichkeit an Ihr Volk gegeben haben, al- len kommenden Generationen von Lehrern und Schülern der Universität Jerusalem voranleuchten. Prof. A. Fodor, Prof. J. Kligler, Prof. S. Adler, Prof. J. Klausner, Prof. J. N. Epstein, Prof. L. Ginzberg, Prof. L. Roth, Prof. O. Warburg, Ch. N. Bialik, S. Ginzberg, Dr. L. Mayer, Dr. G. Schalom, Dr. S. D. Goitein, Dr. H. Baneth, L. Billig, Dr. J. Rivlin, Dr. M. Schwabe, Dr.
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