6 8 4 D O C U M E N T 4 7 9 A P R I L 1 9 2 9 479. From Leo Szilard London, den 2. April 1929. Lieber Herr Professor, ich möchte Ihnen Gutes aus London berichten. Der erste Mann, mit dem mich der Zufall hier zusammengeführt hat, war so fruchtbarer Boden für unsere Ideen, dass es kaum vieler Worte bedurfte. Er ist jetzt eine grosse Stütze für mich und hat u.a. mich auch mit Wells[1] in zwangloser Weise bekannt gemacht, indem er uns einfach Beide zum Essen einlud.[2] Der Zufall will, dass Wells am 13. April auf 3 Tage nach Berlin kommt, um bei einer Veranstaltung, die von Frau Antonina Vallentin arrangiert wird,[3] einen Vortrag zu halten. Wells möchte Sie sehr gerne treffen ich fürchte allerdings, dass er nicht Deutsch kann, und so ist es unvermeid- lich, dass der unvollendete Turm von Babel seinen Schatten auf diese Begegnung wirft. Es ist mir die Vermittlung der deutschen Uebersetzungen der neuesten Bücher von Haldane[4] u.a. angeboten worden, wobei das Honorar der Uebersetzungen hoch bemessen ist, und es wurde mir anheimgestellt, einen Teil des Honorars nach eigenem Ermessen für die Finanzierung unserer Aktion in diesem vorbereitenden Stadium zu verwenden. Wenn es mir also gelingt, die geeigneten Uebersetzer zu finden, wäre auch für den vorläufigen Geldbedarf gesorgt. Ich melde mich bald bei Ihnen! Ihr sehr ergebener Leo Szilard P.S. Ihre Zeilen habe ich noch nachträglich Wells gegeben und er hat sich sichtlich darüber gefreut.[5] TLS. [21 433]. On personal letterhead. “z.Zt. London SW.2. 59, Brixton Hill.” added in typescript. [1] The English writer H. G. Wells (1866–1946). [2] Szilard was invited to London for the Easter holidays by Otto Mandl, an Austrian timber mer- chant living in England who, impressed by H. G. Wells’s writings, arranged for their publication in German. Szilard was also deeply impressed by Wells 1928a (which he may have read in German, Wells 1928b), and decided to found a society to save the Weimar democracy by nurturing a new gen- eration, an intellectual elite capable of solving the problems listed in Wells’s book. (For Szilard’s three-stage plan to achieve this goal, see Lanouette 1992). [3] Antonina Vallentin. See Doc. 286, note 2 for the committee Vallentin organized that invited prominent individuals such as H. G. Wells to hold lectures in Germany. [4] John B. S. Haldane (1892–1964) was Reader in Biochemistry at the University of Cambridge. [5] The postscript is in Szilard’s hand.
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