6 8 6 D O C U M E N T S 4 8 2 , 4 8 3 A P R I L 1 9 2 9 TLC. [34 730]. Addressed “Herrn Dr. Kurt Rosenfeld Spandauer Brücke 1a Berlin.” [1] Rosenfeld (1877–1943) was a German-Jewish politician, prominent defense lawyer for German revolutionaries, member of the Reichstag for the SPD, and personal attorney for Leon Trotsky. [2] On Trotsky’s attempts to enter Germany after he was exiled from the Soviet Union, see Doc. 443, note 2. [3] On Trotsky’s poor state of health, see Doc. 443, note 2. [4] The German Reichstag president Paul Löbe, who had received a telegram from Trotsky on 18 February, in which he had requested that the German consulate in Istanbul be instructed to grant him permission to enter Germany, had told the Reichstag that it might have to grant asylum to Trotsky (see Vossische Zeitung, 19 February 1929, ME). 482. To Nahum Sokolow[1] Berlin W., 3. IV. 29. Verehrter Herr Sokolow! Ihr Brief hat mich sehr gerührt und beschämt.[2] Sie haben Ihr ganzes Leben selbstlos einer sozialen Sache geweiht, persönliche Ziele und Wünsche unterdrüc- kend. Sie haben in der letzten Zeit schweres Unglück erlebt, indem Sie Ihrer teuer- sten Angehörigen beraubt worden sind.[3] Ich aber habe im Ganzen genommen mehr Gutes erlebt, als mir zukam und bin in meinem Thun mehr meiner Vorliebe gefolgt als irgend einem ethischen Triebe, ja ich habe sogar oft dem Denken zulie- be menschliche Pflichten in solchem Masse vernachlässigt, dass man es einem an- deren verübelt hätte. Da nun aber der Mensch so gemacht ist, dass das unverdiente Gute ihn noch mehr erfreut, als das, wozu er sich berechtigt meint, nehme ich Ihre warmen Worte beglückt hin, wie etwas, was mir wirklich zukäme. Sie geben mir den Mut, Ihnen zu sagen, mit welcher Freude ich gesehen habe, dass wir in Ihnen einen Mann ha- ben, dessen gerade Linie durch keine politischen Rücksichten und Notwendigkei- ten sich hat verderben lassen. Mit aller Hochachtung A. Einstein. ALS (IL-JeCZA, A18/8/1). [91 283]. On personal letterhead. [1] Sokolow (1859–1936) was a Russian-born Hebrew-language journalist and author, and chair- man of the Zionist Executive in London. [2] For his letter, see Abs. 1029. [3] Sokolow’s eldest son, Henryk (1882–1929), had died of influenza on 7 January 1929 in Berlin (see Jewish Daily Bulletin, 8 January 1929). 483. To Barthélemy de Ligt[1] [Berlin,] den 6. April 1929 Sehr geehrter Herr! Vor allem danke ich Ihnen herzlich für die Zusendung Ihres Vortrags, Ihres Bu- ches, sowie des von Ihrer Gemeinschaft herausgegebenen Sammelwerks, in wel- chem ich unter anderen vortrefflichen Aufsätzen auch den Ihrigen mit tiefer Sympathie bereits gelesen habe. Ihrer Organisation trete ich gerne bei.[2] Wenn ich
Previous Page Next Page