6 9 4 D O C U M E N T 4 9 2 A P R I L 1 9 2 9 492. To Charlotte Weigert[1] [Berlin, 10 April 1929] Liebes Frl. Weigert! Ich danke Ihnen herzlich für den lieben Brief. Da sitz ich mit meinen 50 Jahren und 1000 Briefen, Zeichen unverdienter Liebe. So krank ich war, so wenig kann ich mich im Dulden mit Ihnen vergleichen denn nicht ich sondern nur mein Herz hatte zu leiden. Mit wem Gott es gut meint, dem gab er ein dickes Fell—so auch in meinem Falle. Die Sache mit dem Häuschen ist romantisch aber zu lang zum Schreiben. Das wird mündlich berichtet.[2] Helene Katz[3] hat auch sehr lieb ge- schrieben. Sie besuchte uns im Sommer. Sie sieht trotz Verheiratung blühend aus[4] Ich schreibe diesen Salat in meinem Studierstübchen. Es ist ein merkwürdiger Salat geworden, aber das Oberstübchen ist ja auch nicht so wohlgeordnet wie ein ordent- licher Brief, also spiegelt ein solches Geschreibsel die Seele besser als eine anstän- dige Abhandlung Eine gute Zeit und frohe Arbeit wünscht Ihnen Ihr A. Einstein. AKS (DkKoRA, Privatarkiv No. 3464 [Charlotte Weigert]). [87 940]. Addressed “Frl. Lotte Weigert Pension Fleron Thomas Allé 2 IV Kopenhagen Dänemark” and postmarked “Berlin Charlottenburg 2 10 4 29 4–5 N[achmittags].” [1] Weigert (1883–1971) was a German-Jewish art historian and had been an acquaintance of the Einstein family in Berlin before moving to Copenhagen. [2] On the planned acquisition of the summer house, see Doc. 416. [3] Herta Helene Katz (1885–?) was a painter and belonged to Elsa Einstein’s circle of friends. [4] Katz was married to Max Fabian (1873–1942), a head physician at the municipal health-care office in Kiel.
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