7 4 8 D O C U M E N T 5 3 3 M A Y 1 9 2 9 Published in Die Naturwissenschaften 17 (1929): 363. [1] Arnold Berliner was editor of the journal. Einstein’s essay immediately followed the complete German translation of Arago’s obituary of Young (Die Naturwissenschaften 17 [1929]: 347–363). It had originally been published in German in 1854 (see Arago 1854). [2] Thomas Young (1773–1829), an English polymath, died on 10 May. [3] François Arago (1786–1853), permanent secretary of the French Academy of Sciences, pre- sented his Éloge historique du Docteur Thomas Young on 26 November 1832 in a public session of the academy (see Arago 1832). [4] Arago discusses Young’s explanation of the accommodation of the eye to different distances as a result of changes in the curvature of the crystalline lens, Young 1801, but does not discuss Young’s work on color perception, Young 1802 (see Arago 1832, pp. 11–16). [5] Augustin-Jean Fresnel and Hermann von Helmholtz. [6] See Fresnel 1818 and Helmholtz 1860. Einstein here omits to mention Maxwell’s work on vision, which preceded that of Helmholtz (see Maxwell 1860). [7] Arago describes at length, on occasion using mildly nationalistic terms, the priority dispute between Young and Jean-François Champollion over the decipherment of hieroglyphs (see Arago 1832, pp. 24–35). For a historical analysis of the dispute, see Buchwald and Greco Josefowicz 2020). 533. Elsa Einstein to Paul Ehrenfest [Berlin,] 21. Mai [1929][1] Lieber Herr Ehrenfest! Albert ist in Brüssel beim Solvay-Kongress.[2] Er war der Ansicht, dass dies un- bedingt erforderlich wäre, dass er daran teilnehme. Obgleich es ihm gesundheitlich ganz ausgezeichnet ging, hab ich ihn schweren Herzens ziehen lassen. Er ist nicht gewöhnt, auf sich zu achten, und da passirt leicht etwas, was ihm schadet. Holland- reise ist ausgeschlossen, guter Herr Ehrenfest. Da wäre manches, was ihm am Herzen liegt, was er liebt. Es wäre aber ein Frevel, wenn er es täte. Er darf keine Vorlesung halten, keine einzige. Das wäre verbunden mit einer Anspannung, mit einer Aufregung. All diese Dinge müssen streng vermieden werden, damit er wei- terhin so ruhig und intensiv seine wissenschaftliche Arbeit fortsetzen kann, wie dies im letzten Jahr so herrlich geschehen konnte.[3] In Brüssel trägt er nicht vor im November muss er sich in Paris den Ehrendoktor holen![4] Daran bangt mir auch. Ich weiss noch gar nicht, wie man es anfängt, damit er gesundheitlich keinen Schaden daranträgt. Aber Paris kann er nicht ablehnen, wenn er diese Auszeich- nung kriegt. Und eine Anstrengung ist damit verbunden und dies taugt nicht für ihn.— Ilse geht es nicht gut. Man kann auch gar nichts für sie tun, seit der miss- glückten unglückseligen Operation.[5] So bis dahin schrieb ich damals. Dann kam dieser Brief abhanden. Er ersoff in dem Wust von Papier, der sich hier bei uns täglich auftürmt. Ich hab ihn nicht gesucht. Ich war so schlampig und schrieb nicht mehr. Hatte dabei ein schlechtes Gewissen. Was für ein sonderbares Gemisch sind doch wir armen Menschlein! Ich hätt doch einen andern Bogen nehmen können und Ihnen nochmals schreiben sollen. Das wär viel einfacher gewesen. Statt dessen quält ich mich mit dem bösen Gewissen. Ihre Frau war inzwischen bei uns.[6] Sie ist so herzerquickend frisch und famos. Ich hab sie lieb. Und obgleich ich in geistiger Beziehung so erbärmlich
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