DOC.
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HEURISTIC VIEW
OF LIGHT 165
Erzeugung
und
Verwandlung
des Lichtes. 147
Mit den
von
Hrn. Lenard
beobachteten
Eigenschaften
der
lichtelektrischen
Wirkung
steht
unsere Auffassung,
soweit
ich
sehe,
nicht
im
Widerspruch.
Wenn
jedes Energiequant
des
erregenden
Lichtes
unabhängig von
allen
übrigen
seine
Energie
an
Elektronen
abgibt,
so
wird die
Geschwindigkeits-
verteilung
der
Elektronen, d. h.
die
Qualität
der
erzeugten
Kathodenstrahlung
von
der Intensität
des
erregenden
Lichtes
unabhängig sein;
andererseits wird die Anzahl der
den
Körper
verlassenden Elektronen der
Intensität
des
erregenden
Lichtes
unter sonst
gleichen
Umständen
proportional
sein.1)
Über die mutmaßlichen
Gültigkeitsgrenzen
der
erwähnten
Gesetzmäßigkeiten
wären ähnliche
Bemerkungen
zu
machen
wie
bezüglich
der
mutmaßlichen
Abweichungen
von
der Stokes-
schen
Regel.
Im vorstehenden
ist
angenommen,
daß die
Energie wenig-
stens eines Teiles der
Energiequanten
des
erzeugenden
Lichtes
je an
ein
einziges
Elektron
vollständig abgegeben
werde. Macht
man
diese
naheliegende
Voraussetzung
nicht,
so
erhält
man
statt
obiger Gleichung
die
folgende:
IIE+
P'^Rßv.
Für
die
Kathodenlumineszenz,
welche den inversen Vor-
gang
zu
dem eben
betrachteten
bildet,
erhält
man
durch eine
[45]
der
durchgeführten analoge
Betrachtung:
IIE
+
P'^Rßv.
Bei den
von
Hrn.
Lenard
untersuchten Substanzen
ist P
E
[46]
stets bedeutend
größer
als Rßv,
da
die
Spannung,
welche
die
Kathodenstrahlen durchlaufen haben
müssen,
um
eben
sicht-
bares Licht
erzeugen
zu
können,
in
einigen
Fällen
einige
Hundert,
in
anderen Tausende
von
Volts
beträgt.2)
Es ist
also
anzunehmen,
daß
die
kinetische
Energie
eines
Elektrons
zur
Erzeugung
vieler
Lichtenergiequanten
verwendet wird.
§
9.
Über
die Ionisierung
der
Gase durch
ultraviolettes Licht.
[48]
Wir
werden anzunehmen
haben,
daß bei
der
Ionisierung
eines Gases durch ultraviolettes
Licht
je
ein absorbiertes Licht–
1)
P. Lenard,
l.
c. p.
150
und
p.
166-168.
2)
P. Lenard, Ann.
d.
Phys.
12.
p.
469. 1903. [47]
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