DOC. 52
PONDEROMOTIVE
FORCES 519
541
6.
Über
die
im
elektromagnetischen Felde
auf
ruhende
Körper
ausgeübten ponderomotorischen Kräfte;
von
A. Einstein und
J. Laub.
In
einer kürzlich
erschienenen
Abhandlung1)
hat
Hr.
Min-
kowski
einen Ausdruck für die
auf
beliebig bewegte
Körper
wirkenden
ponderomotorischen
Kräfte
elektromagnetischen
Ur-
sprunges angegeben. Spezialisiert
man
die
Minkowskischen
[2]
Ausdrücke
auf
ruhende,
isotrope
und
homogene
Körper,
so
erhält
man
für die
X-Komponente
der
auf
die
Volumeneinheit
wirkenden
Kraft:
(1)
[3]
Kx
=
QDx
+
syDz
-
szDy,
wobei
q
die elektrische
Dichte, $
den elektrischen
Leitungsstrom,
&
die elektrische
Feldstarke,
8
die
magnetische
Induktion be-
deuten. Dieser Ausdruck scheint
uns aus folgenden
Gründen mit
dem elektronentheoretischen Bild
nicht
in
Einklang zu
stehen:
Während nämlich ein
von
einem elektrischen Strom
(Leitungs-
strom)
durchflossener
Körper
im
Magnetfeld
eine
Kraft
er-
leidet,
wäre
dies
nach
Gleichung
(1)
nicht der
Fall,
wenn
der
im
Magnetfeld
befindliche
Körper
statt
von
einem
Leitungs-
strom
von
einem Polarisationsstrom
(dD/dt)
durchsetzt
wird.
Nach
Minkowski
besteht
also hier ein
prinzipieller
Unter-
schied zwischen einem
Verschiebungsstrom
und einem
Leitungs-
strom
derart,
daß ein
Leiter
nicht
betrachtet
werden
kann
als ein Dielektrikum
von
unendlich
großer
Dielektrizitäts-
konstante.
Angesichts
dieser
Sachlage
schien
es uns von
Interesse
zu sein,
die
ponderomotorischen
Kräfte für
beliebige magneti-
sierbare
Körper
auf
elektronentheoretischem
Wege abzuleiten.
Wir
geben
im
folgenden
eine solche
Ableitung,
wobei
wir
uns
aber auf ruhende
Körper
beschränken.
1)
H. Minkowski, Gött. Nachr.
1908.
p. 45. [1]
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