572 DOC. 60 CONSTITUTION OF RADIATION
490
Verhandlungen
der
Deutschen
Physikalischen
Gesellschaft.
[Nr.
20.
Es
vermindert
sich
also die
träge
Masse
eines
Körpers
bei
Lichtaussendung.
Die
abgegebene Energie figuriert
als Teil
der
Masse
des
Körpers.
Man
kann hieraus weiter
schließen,
daß
jeg-
liche
Energieaufnahme
bzw.
-abgabe
eine Zu-
bzw.
Abnahme der
Masse des
betreffenden
Körpers
mit sich
bringt.
Es scheinen
Energie
und
Masse
ebenso als
äquivalente
Größen
wie
Wärme und
mechanische
Energie.
Die
Relativitätstheorie
hat
also
unsere
Anschauungen
über
die Natur des Lichtes insofern
geändert,
als sie das Licht
nicht
als
Folge von
Zuständen
eines
hypothetischen
Mediums
auffaßt,
son-
dern als etwas
wie
die Materie
selbständig
Bestehendes. Es
hat
ferner nach dieser Theorie mit einer
Korpuskulartheorie
des
Lichtes
das
Merkmal
gemeinsam,
träge
Masse
vom
emittierenden
zum
absorbierenden
Körper
zu
übertragen.
An
unserer
Auffassung
von
der
Struktur
der
Strahlung,
insbesondere
von
der
Verteilung
der
Energie
in
dem
durchstrahlten Raume änderte die Relativi-
tätstheorie nichts.
Es
ist
jedoch
meine
Meinung,
daß wir in
bezug
auf diese Seite
der
Frage
am
Anfange
einer
noch nicht
überseh-
baren, jedoch
zweifellos
höchst bedeutsamen
Entwickelung
stehen.
Was ich im
folgenden vorbringen werde,
ist
großenteils
bloße
persönliche Meinung
bzw.
Ergebnis von Überlegungen,
welche eine
genügende Nachprüfung
durch andere noch
nicht
erfahren haben.
Wenn ich dieselben trotzdem hier
vorbringe,
so
ist dies nicht auf
übermäßiges
Vertrauen
in
die
eigenen
Ansichten
zurückzuführen,
sondern auf
die
Hoffnung,
den einen oder anderen
von
Ihnen
dazu veranlassen
zu
können,
sich mit den in Betracht kommenden
Fragen abzugeben.
Auch ohne tiefer
in
irgend
welche theoretische
Betrachtung
einzugehen,
bemerkt
man,
daß
unsere
Lichttheorie
gewisse
funda-
mentale
Eigenschaften
der
Lichtphänomene
nicht
zu
erklären
ver-
mag.
Warum
hängt
es nur von
der
Farbe, nicht
aber
von
der
Intensität
des Lichtes
ab, ob
eine bestimmte
photochemische
Reaktion
eintritt
oder
nicht?
Warum sind die
kurzwelligen
Strahlen im
allgemeinen
chemisch wirksamer als die
langwelligen?
Warum
ist
die
Geschwindigkeit
der lichtelektrisch
erzeugten
Kathodenstrahlen
von
der
Intensität
des Lichtes
unabhängig?
Wes-
halb bedarf
es
hoher
Temperaturen,
also hoher
Molekularenergien,
P.821[/klären]
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