578 DOC. 60
CONSTITUTION
OF RADIATION
496
Verhandlungen
der Deutschen
Physikalischen
Gesellschaft.
[Nr.20.
als
richtig
an
und
fragen uns,
ob
aus
ihr
etwas
gefolgert
werden
kann
bezüglich
der Konstitution der
Strahlung.
Von zwei
Be-
trachtungen,
die
ich in
diesem Sinne
ausgeführt
habe, will ich
Ihnen
nur
eine hier
skizzieren,
die mir
wegen
ihrer
Anschaulich-
keit besonders
überzeugend
erscheint.
[28]
In
einem
Hohlraume
befinde sich ein
ideales Gas
sowie
eine
Platte
aus
fester
Substanz, welche
lediglich
senkrecht
zu
ihrer
Ebene frei
beweglich
sei.
Infolge
der
Unregelmäßigkeit
der
Zu-
sammenstöße zwischen Gasmolekülen und
Platte wird
letztere in
Bewegung geraten,
und
zwar
derart, daß ihre mittlere kinetische
Energie gleich
ist dem
dritten
Teil der
mittleren
kinetischen
Energie
eines
einatomigen
Gasmoleküls. Es
ist
dies eine
Folge-
rung
aus
der statistischen Mechanik. Wir nehmen
nun
an,
daß
außer dem
Gas,
welches wir
uns
als
aus
wenigen
Molekülen be-
stehend denken
können,
in dem Hohlräume
Strahlung
vorhanden
ist,
und
zwar
sei
diese
Strahlung sogenannte Temperaturstrahlung
von
der nämlichen
Temperatur
wie
das
Gas. Dies
wird
der
Fall
sein,
wenn
die Wände des Hohlraumes die bestimmte
Tempe-
ratur
T
besitzen,
für
Strahlung
nicht
durchlässig
und
gegen
den
Hohlraum hin
nicht
überall vollkommen reflektierend sind. Wir
nehmen
ferner
vorläufig an,
daß
unsere
Platte
auf beiden Seiten
vollkommen
reflektierend
sei.
Bei dieser
Sachlage
wird
nicht
nur
das
Gas,
sondern auch die
Strahlung
auf die
Platte
ein-
wirken. Die
Strahlung
wird nämlich auf beide Seiten
der Platte
einen
Druck ausüben.
Die
auf die beiden Seiten wirkenden
Druckkräfte sind einander
gleich,
wenn
die Platte ruht.
Ist
sie
aber
bewegt, so
wird
an
der
bei der
Bewegung vorangehenden
Fläche
(Vorderfläche)
mehr
Strahlung
reflektiert als
an
der
Rück-
fläche.
Die
auf die Vorderfläche nach rückwärts wirkende Druck-
kraft ist also
größer
als die auf die Rückfläche wirkende Druck-
kraft. Es bleibt also
als
Resultierende
der beiden eine Kraft
übrig,
welche der
Bewegung
der
Platte
entgegenwirkt
und mit
der
Geschwindigkeit
der
Platte
wächst. Wir wollen diese Resul-
tierende kurz
"Strahlungsreibung"
nennen.
Nehmen wir
nun
für
einen
Augenblick an,
wir
hätten
damit
die
ganze
mechanische
Einwirkung
der
Strahlung
auf die
Platte
berücksichtigt,
so
gelangen
wir
zu
folgender Auffassung.
Durch
Zusammenstöße mit Gasmolekülen werden der
Platte
in
unregel–
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