DOC.
60 CONSTITUTION OF
RADIATION 581
1909.]
A.
Einstein.
499
Nach meiner
Meinung
muß also
aus
obiger
Formel,
welche
ihrerseits eine
Konsequenz
aus
der
Planckschen
Strahlungsformel
ist, folgendes geschlossen
werden.
Außer den räumlichen Un-
gleichmäßigkeiten
in der
Verteilung
der
Bewegungs-
größe
der
Strahlung,
die
aus
der Undulationstheorie
hervorgehen,
sind noch andere
Ungleichmäßigkeiten
in
der räumlichen
Verteilung
der
Bewegungsgröße
vorhan-
den, welche bei
geringer Energiedichte
der Strahlung
die erstgenannten
Ungleichmäßigkeiten
an
Einfluß weit
überragen. Ich
füge hinzu,
daß
eine andere
Betrachtung
be-
züglich
der räumlichen
Verteilung
der
Energie ganz entsprechende
Resultate
liefert, wie
die im vorstehenden
angedeutete
bezüglich
der räumlichen
Verteilung
der
Bewegungsgröße.
Soviel
mir bekannt
ist,
ist die
Aufstellung
einer mathemati-
schen Theorie der
Strahlung,
welche der
Undulationsstruktur
und
der
aus
dem ersten Glied der
obigen
Formel
zu
folgernden
Struktur
(Quantenstruktur)
zusammen
gerecht
wird,
noch nicht
gelungen.
Die
Schwierigkeit liegt hauptsächlich darin,
daß die
Schwankungs-
eigenschaften
der
Strahlung,
wie sie
durch
obige
Formel
aus-
gedrückt werden, wenig
formale
Anhaltspunkte
für
die
Aufstellung
einer Theorie bieten.
Man
denke
sich,
es
wären die
Beugungs-
und
Inferenzerscheinungen
noch
unbekannt,
aber
man
wüßte,
daß
die mittlere Größe der
unregelmäßigen
Schwankungen
des Strah-
lungsdruckes
durch das zweite
Glied der
obigen Gleichung
be-
stimmt
sei, wobei
v
ein die Farbe bestimmender
Parameter
un-
bekannter
Bedeutung
ist. Wer
hätte
genug
Phantasie,
um
auf
dieser
Grundlage
die Indulationstheorie des Lichtes
aufzubauen?
Immerhin
erscheint
mir
vor
der
Hand die
Auffassung
die
natürlichste,
daß das
Auftreten
der
elektromagnetischen
Felder
des Lichtes ebenso
an
singuläre
Punkte
gebunden
sei
wie
das
Auftreten
elektrostatischer Felder nach der Elektronentheorie. Es
[31]
ist
nicht
ausgeschlossen,
daß
in
einer solchen Theorie die
ganze
Energie
des
elektromagnetischen
Feldes als in diesen
Singulari-
täten lokalisiert
angesehen
werden
könnte, ganz
wie
bei der alten
Fernwirkungstheorie.
Ich denke mir
etwa
jeden
solchen
singu-
lären
Punkt
von
einem Kraftfeld
umgeben,
das im wesentlichen
den Charakter einer ebenen Welle
besitzt,
und dessen
Amplitude
mit der
Entfernung vom singulären
Punkte
abnimmt. Sind
solcher
[32]
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