496
DOC.
23
PROPAGATION OF
LIGHT
908
A.
Einstein.
Einfluß
der
Schwerkraft
usw.
Nach
Gleichung
(4)
erleidet ein
an
einem
Himmelskörper
vorbeigehender
Lichtstrahl
eine
Ablenkung
nach
der
Seite
sinkenden
Gravitationspotentials,
also nach der dem Himmels-
körper
zugewandten
Seite
von
der Größe
&
=
+
71
a
=
COS
&'ds
=
2
kM
c* A
7t
"TT
wobei
k
die
Gravitationskonstante,
M
die
Masse des Himmels-
körpers,
A
den Abstand des
Lichtstrahles
vom
Mittelpunkt
des
Himmelskörpers
bedeutet. Ein
an
der
Sonne
vorbeigehender
Lichtstrahl
erlitte demnach
eine
Ablenkung vom
Betrage
4.10-6
[11]
=
0,83
Bogensekunden.
Um diesen
Betrag
er-
scheint die Winkeldistanz des Sternes
vom
Sonnen-
mittelpunkt
durch die
Krümmung
des Strahles
vergrößert.
Da
die
Fixsterne
der der Sonne
zugewandten Himmelspartien
bei totalen
Sonnen-
finsternissen
sichtbar
werden,
ist
diese
Kon-
sequenz
der
Theorie
mit
der
Erfahrung
ver-
gleichbar. Beim
Planeten
Jupiter
erreicht
die
[12]
zu
erwartende
Verschiebung
etwa
l/100
des
an-
gegebenen
Betrages.
Es wäre
dringend
zu
wünschen,
daß
sich
Astronomen
der
hier
auf-
gerollten
Frage
annähmen,
auch
wenn
die im
vorigen
ge-
gebenen
Überlegungen ungenügend
fundiert oder
gar
aben-
teuerlich erscheinen sollten. Denn
abgesehen
von
jeder
Theorie
muß
man
sich
fragen,
ob mit den
heutigen
Mitteln ein Einfluß
der
Gravitationsfelder
auf
die
Ausbreitung
des
Lichtes sich
konstatieren läßt.
Fig.
3.
Prag,
Juni
1911.
(Eingegangen
21.
Juni
1911.)