166
DOC.
5
SUPPLEMENT
TO DOC.
2
881
9.
Nachtrag
zu
meiner
Arbeit:
"Thermodynamische
Begründung
des
photo-
chemischen Aquivalentgesetzes";
von
A.
Einstein.
In
der
genannten
Arbeit1)
wird auf wesentlich thermo-
dynamischem Wege
unter
Zugrundelegung gewisser
durch die
Erfahrung
nahe
gelegter
Annahmen
gezeigt,
daß bei der
photo-
chemischen
Zersetzung
eines Gasmoleküls durch
(verdünnte)
Strahlung von
der
Frequenz
v0
die
Strahlungsenergie
hv0
(im
[2]
Mittel)
absorbiert
wird.
Jene
Untersuchung
bedarf
in
einem
wichtigen
Punkte
der
Ergänzung.
Es wurde nämlich bei
jener
Betrachtung
die Annahme
zugrunde gelegt,
daß
nur
ein
unendlich kleiner
Frequenzbereich photochemisch
auf
das Gas
zu
wirken
vermöge.
Man
erhält
deshalb keine Antwort auf
die
Frage,
ob
fur die Größe der
pro
Molekülzerfall absorbierten
Energie
die
Frequenz
der absorbierten
Strahlung
oder die
[3]
Eigenfrequenz
des absorbierenden
Moleküls
maßgebend
sei.
Eine Antwort auf
jene
Frage
läßt
sich
nur
gewinnen,
wenn man
den
Fall
ins
Auge faßt,
daß
ein
endlicher
Frequenz-
bereich auf das
Molekül zersetzend
zu
wirken
vermag.
Die
Untersuchung
dieses Falles wird mir auch durch
persönliche
Mitteilung
des
Hrn. Warburg nahe
gelegt,
der den
photo-
chemischen
Zerfall
von
Ozon untersucht;
Hr. Warburg teilte
mir
nämlich
mit,
daß
auf
das
O3-Molekül
Strahlung
eines
gegen
v0
durchaus nicht verschwindenden
Frequenzbereiches
[4]
photochemisch
wirksam ist.
Wir
legen
also
jetzt
der
Betrachtung
den
Fall
zugrunde,
daß auf das
betrachtete Molekül
beliebig
viele
elementare
Frequenzbereiche
wirken,
die
zusammen
einen kontinuierlichen
endlichen Bereich bilden
können;
v(1),
v(2)
usw. seien
die mittleren
[1] 1)
A.Einstein,
Ann. d.
Phys.
37.
p.
832.
1912.