586
DOC.
27 ON THE
THEORY
OF
GRAVITATION
VI
E.
Rübel.
Die
neue
Gravitationstheorie vermeidet diese
Inkonsequenz;
nach
ihr
erscheint
[5]
die
Trägheit
als
ein
Widerstand
gegen Relativbeschleunigung
der
Körper.
Eine
Entscheidung
zwischen beiden Theorien
durch die
Erfahrung
ist
in-
sofern
möglich,
als
nach der Einstein-Grossmannschen
Theorie,
nicht aber nach
der Nordström'schen
Theorie, das
Gravitationsfeld
eine
Krümmung
der Licht-
strahlen bewirken
muss.
Da das
einzige
Gravitationsfeld,
welches
eine
der
Beobachtung zugängliche Strahlenkrümmung
liefern
soll,
dasjenige
der Sonne
ist,
sind für
die im
August
1914
stattfindende Sonnenfinsternis
sorgfältige
Vor-
bereitungen getroffen:
es
soll
durch
photographische
Aufnahme der
sonnen-
nahen Fixsterne
festgestellt werden, ob jene Strahlenkrümmung
tatsächlich
[6]
vorhanden
ist oder
nicht.
(Autoreferat.)
An
der Diskussion
beteiligen
sich die Herren Prof.
Grossmann,
Dr. Meyer,
Prof.
Stodola,
Dr. Zermelo,
Dr.
Schaufelberger.
Der Vorsitzende verdankt aufs
beste
die
hochbedeutsamen interessanten
Ausführungen.
Leider verlässt
uns
Prof. Einstein
demnächst,
um
einem ehrenvollen Rufe
der
Akademie
der
Wissenschaften in
Berlin
Folge
zu
leisten. Nur mit Wehmut sehen
wir ihn
scheiden,
aber
wir
freuen
uns
mit
ihm der
Anerkennungen
seiner
grossen
Leistungen.
4. Als
Mitglied
ist
aufgenommen
worden:
Herr Benjamin
Graeniger,
dipl.
Ingenieur, Englisch
Viertel
45,
Zürich
7,
empfohlen
von
Herrn
Ingenieur
Chem. W.
Klages.
Der
Sekretär:
Dr.
E.
Rübel.
Protokoll der
Sitzung
vom
23.
Februar
1914,
abends
8 Uhr,
auf Zimmerleuten.
Vorsitzender:
E.
Huber-Stockar.
Anwesend
47
Personen.
Traktanden:
1.
Das
Protokoll der letzten
Sitzung
wird
genehmigt
und
dem
Auto-
referenten und
Sekretär
verdankt.
2.
Der Vorsitzende
empfiehlt
den
öffentlichen
Vortrag von
Herrn Dr.
G.
Eichhorn
in
der Tonhalle über
Radiotelegraphie
(mit
Demonstrationen)
zum
Besuch.
3. Vortrag
des
Herrn Prof.
Dr.
Hans
Schardt:
Die
Temperaturverhältnisse
im
Simplontunnel
und das
geothermische Simplonprofil.
Unter
Gebirgskämmen
erhebt
sich
bekanntlich
die
Innenwärme der
Erde
entsprechend
dem
topographischen
Relief, woraus
ein
eigentliches
geother-
misches Relief
entsteht. Dieses ist aber
jenem
nicht absolut
parallel,
son-
dern verflacht
sich vollständig
mit der
Tiefe, weil unter Gebirgskämmen
der
Abstand
der
Isogeothermen grösser,
unter Tälern kleiner
ist
als unter dem
Flachland. Verstärkte
Ausstrahlung unter Kämmen,
verminderte unter Tälern
sind
die Ursachen,
welche dazu
beitragen. Die
von
Stapff beim
Bau des Gott-
hardtunnels
gemachten Beobachtungen
haben diese Tatsachen
in
allen Punkten
bestätigt.
Aus den
Befunden
am
Gotthardtunnel
glaubte Stapff
Formeln
ab-
leiten
zu
können, welche unter
allen Umständen die
Temperaturen
in
einer
gegebenen
Tiefe unter
Gebirgen
berechnen lassen
sollten,
weshalb
er
nicht
weniger
als
15
solcher Formeln kombinierte. Daraus sollte
sich
für
jeden
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