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DOC. 31 ON THE
RELATIVITY
PROBLEM
344 "SCIENTIA"
[17]
zutreffend.
Ich
glaube
überhaupt,
dass
aus
der
Erfahrung
ein
stichhaltiges
Argument
gegen
Nordströms Theorie nicht
ge-
schöpft
werden kann.
Nach Nordströms Theorie
gilt
der Satz
von
der Schwere
der
Energie
ruhender
abgeschlossener Systeme
als statistischer
Satz. Die schwere Masse eines
abgeschlossenen (als
Ganzes
ruhenden) Systems
ist im
allgemeinen
eine oszillierende
Grösse,
deren zeitlicher
Mittelwert durch die
Gesamtenergie
des
Sy-
stems
gegeben
ist. Der oszillatorische Charakter der
Masse
bringt
es
mit
sich,
dass ein
derartiges
System
beständig
Lon-
gitudinalwellen
der Gravitation aussenden müsste. Doch ist
der dabei nach der Theorie
zu
erwartende
Energieverlust
so
gering,
dass
er
sich
unserer
Wahrnehmung
entziehen müsste.
Es wird
jeder
nach
genauerem
Studium
von
Nordströms
Theorie
zugeben müssen,
dass
diese Theorie eine
vom
Stand-
punkte
der
Erfahrung
aus
betrachtet einwandfreie
Einordnung
der Gravitation
in
das Schema der Relativitätstheorie
(im
engeren
Sinne)
ist. Wenn ich trotzdem der
Meinung
bin,
dass wir
uns
mit dieser
Lösung
nicht zufrieden
geben dürfen,
so
hat dies Gründe erkenntnistheoretischer
Art,
von
denen
im
folgenden
die Rede sein
wird.
II. Die
Relativitätstheorie im
weiteren
Sinne.
Die klassische Mechanik sowohl
wie
die vorhin
kurz be-
sprochene
Relativitätstheorie
im
engeren
Sinne leiden
an
ei-
nem
fundamentalen
Mangel,
den kein Mensch
leugnen
kann,
der erkenntnistheoretischen
Argumenten
zugänglich
ist. Die
zu
besprechenden
Schwächen
unseres
physikalischen
Welt-
bildes hat
E.
Mach
in seinen tief
eindringenden
Untersuchun-
gen
über die
Grundlagen
der Newton'schen Mechanik bereits
[19]
mit aller Klarheit
aufgedeckt,
sodass
das,
was
ich in dieser
Hinsicht hier
vorbringe,
auf Neuheit keinen
Anspruch
machen
kann. Ich will
den wesentlichen Punkt der Sache
an
einem
Beispiel
erläutern,
das recht elementar
gewählt ist,
um
das
[20]
Wesentliche
hervortreten
zu
lassen.
Im Weltraum
schweben in
grosser
Entfernung
von
allen
Himmelskörpern
zwei Massen. Dieselben seien einander nahe
genug,
um
Wirkungen
aufeinander ausüben
zu
können. Ein
Beobachter
verfolge
nun
die
Bewegung
beider
Körper,
indem
er
stets
in
Richtung
der
Verbindungslinie
beider Massen nach
[18]
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