DOC. 31 ON
THE
RELATIVITY PROBLEM
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ZUM RELATIVITÄTS-PROBLEM
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dem Fixsterngewölbe visiert. Er wird
wahrnehmen,
dass die
Visierlinie
am
sichtbaren
Fixsterngewölbe
eine
geschlossene
Li-
nie
herausschneidet,
welche ihren Ort in
bezug
auf
das sichtbare
Fixsterngewölbe
nicht verändert. Wenn der Beobachter
na-
türlichen Verstand
besitzt,
aber weder Geometrie noch Mecha-
nik
gelernt
hat,
so
wird
er so
schliessen:
«
Meine Massen
führen eine
Bewegung aus,
welche
wenigstens
zum
Teil
vom
Fixsternsystem
kausal bestimmt wird.
Die
Gesetze,
nach denen
sich Massen in meiner
Umgebung bewegen,
werden mitbe-
stimmt durch die Fixsterne
».
Ein
Mann,
der durch
die Schule
der Wissenschaft
gegangen ist,
wird über die
Einfalt
unseres
Beobachters lächeln und ihm
sagen:
«
Die
Bewegung
Deiner
Massen hat mit dem Fixstern-Himmel nichts
zu
schaffen;
sie
wird vielmehr
ganz
unabhängig
von
den
übrigen
Massen durch
die Gesetze der Mechanik bestimmt.
Es
gibt
einen Raum
R,
in dem diese Gesetze
gelten.
Diese Gesetze
sind
so,
dass
Deine Massen
fortgesetzt
in einer Ebene dieses Raumes bleiben.
Das
Fixstern-System
aber kann in diesem Raum nicht
rotieren,
weil
es
sonst
durch
gewaltige Zentrifugalkräfte
zerrissen würde.
Es ruht also
notwendigerweise (wenigstens
beinahe
!),
wenn
es
überhaupt
dauernd soll existieren
können;
daher kommt
es,
dass die Ebene in der sich Deine Masse
bewegen,
immer durch
dieselben Fixsterne
hindurchgeht
».
-
Unser furchtloser
Beob-
achter
wird aber
sagen:
«
Du
magst
ja
unvergleichlich
ge-
lehrt sein. Aber
ebensowenig,
als ich je dazu
zu
bringen
war,
an
Gespenster
zu
glauben,
glaube
ich
an
das
riesige Ding,
von
dem Du mir
sprichst,
und das Du Raum
nennst.
Ich kann
weder
so
etwas
sehen,
noch
mir
etwas darunter
denken. Oder
soll
ich mir Deinen Raum R als sehr subtiles
Körpernetz
denken,
auf das sich die
übrigen Dinge
beziehen? Dann kann
ich mir
ausser
R noch ein zweites solches Netz
R'
denken,
das relativ
zu
R
beliebig
bewegt
ist
(z.
B.
rotiert).
Gelten
Deine
Gleichungen
dann auch
zugleich
relativ
zu
R'?
»
Der
gelehrte
Mann verneint dies mit Sicherheit. Hierauf der Ein-
fältige:
«
Woher wissen denn aber die
Massen, bezüglich
wel-
ches der
«
Räume
»
R,
R'
etc. sie
sich Deinen Gesetzen
gemäss
bewegen sollen,
woran
erkennen sie den Raum
bezw.
die
Räume,
nach dem
sie
sich
zu
richten haben?
»
Nun ist
unser
gelehrter
Mahn
in
grösster Verlegenheit.
Er betont
zwar,
dass
es
derartige privilegierte
Räume
geben
müsse,
aber
er
weiss keinen Grund dafür
anzugeben, warum
jene
Räume
vor
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