620 DOC. 31 ON THE RELATIVITY PROBLEM
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"SCIENTIA"
Mit Hilfe des absoluten
Differenzialkalküls,
welcher
von
Ricci und Levi-Civita
auf Grund mathematischer Untersu-
chungen
von
Christoffel entwickelt
wurde,
gelingt
es,
auf
Grund der Existenz
obiger
Invariante,
an
Stelle der bekannten
Gleichungssysteme
der theoretischen
Physik
solche
(im
Falle
der Konstanz aller
guv)
gleichbedeutende
zu
setzen,
welche
durchaus
unabhängig
von
der Wahl der raum-zeitlichen Koor-
dinaten
xv
gültig
sind. Alle
derartigen
Gleichungssysteme
enthalten die Grössen
guv,
d. h.
die das
Gravitationsfeld be-
stimmenden Grössen.
Letztere haben daher Einfluss auf alle
physikalischen Vorgänge.
[23]
Umgekehrt
müssen aber auch die
physikalischen Vorgänge
das
Gravitationsfeld,
d. h.
die Grössen
guv
bestimmen. Zu
den diesen Grössen bestimmenden
Differenzialgleichungen
ge-
langt
man
vermittelst der
Hypothese,
dass für das materielle
Geschehen und das Gravitationsfeld
zusammen
die Erhal-
tungssätze
des
Impulses
und der
Energie gelten
müssen.
[25]
Diese
Hypothese
beschränkt
nachträglich
auch die Wahl der
[26]
raum-zeitlichen Variabeln
x,
ohne dass
jedoch
dadurch die oben
auseinandergesetzten
erkenntnistheoretischen Bedenken wieder
[27]
wachgerufen
würden. Denn
es
gibt
gemäss
dieser
verallge-
meinerten Relativitätstheorie
keine
bevorzugten
Räumen
eigen-
tümliche
physikalische
Qualitäten
mehr. Der
Ablauf aller
Vorgänge
wird durch die Grössen
guv
beherrscht,
die ihrerseits
wieder durch das
physikalische
Geschehen des
ganzen übrigen
Weltalls bestimmt werden.
Dem Satze
von
der
Trägheit
und der Schwere der
Energie
ist in
der Theorie vollkommen
Genüge geleistet.
Die
Bewe-
gungsgesetze
schwerer Massen sind ferner
derart,
dass nicht die
absolute Beschleunigung (Beschleunigung
gegen
den
«
Raum
»)
als
das für das Auftreten des
Trägheitswiderstandes
Massge-
bende
erscheint,
sondern
-
wie
dies
aus
den
obigen
Überle-
gungen
heraus
gefordert
werden
muss
-
die
Beschleunigung
[28]
gegenüber
andern
Körpern.
Die
Relativitätstheorie im weiteren Sinne bedeutet nicht
ein Verlassen
der früheren
Relativitätstheorie,
sondern eine
Weiterentwicklung
der
letzteren,
welche mir
aus
den
ange-
führten
erkenntnistheoretischen Gründen
geboten
erscheint.
Zürich, Polytechnicum.
A.
Einstein
[24]