50 DOCUMENT 47 JULY 1907 stand in einem [endlichen][3] Raumteile durch eine endliche Zahl von Größen bestimmt ist,[4] scheinen Sie diese Frage zu bejahen, während ich sie, wenig- stens nach meiner gegenwärtigen Anschauung, verneinen möchte. Denn ich suche die Bedeutung des elementaren Wirkungsquantums (Lichtquants) nicht im Vakuum, sondern an den Stellen der Absorption u. Emission, und nehme an, daß die Vorgänge im Vakuum durch die Maxwellschen Gleichungen ge- nau dargestellt werden. Wenigstens sehe ich noch keinen zwingenden Grund, von dieser Annahme, die mir einstweilen die einfachste scheint, u. die auch den Gegensatz zwischen Aether u. Materie charakteristisch zum Ausdruck bringt, abzugehen.-[5] Brennender als diese doch ziemlich tief zurückliegende Frage ist für den Augenblick die nach der Zulässigkeit Ihres Relativitätsprinzips. Hr. Bucherer hat mir schon brieflich seine scharfe Opposition gegen meine letzte Untersu- chung angekündigt, da er (allerdings ohne einen Grund anzugeben) das Rela- tivprinzip als unvereinbar mit dem Prinzip der kleinsten Wirkung erklärt.[6] Um so erfreulicher ist es mir daher, Ihrer werthen Karte zu entnehmen, daß Sie einstweilen nicht der Ansicht des Hrn. B. sind. So lange die Vertreter des Relativitätsprinzips noch ein so bescheidenes Häuflein bilden wie es jetzt der Fall ist, ist es von doppelter Wichtigkeit, daß sie untereinander übereinstim- men.- Zurückkommend auf eine Bemerkung in einem Ihrer letzten Briefe möchte ich noch hinzufügen, daß ich wahrscheinlich im nächsten Jahr ins Berner Oberland gehe. Es ist zwar noch etwas lange Zeit bis dahin, aber es macht mir doch Freude, daran zu denken, daß ich dann vielleicht das Vergnü- gen haben werde, Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen. Mit besten Empfehlungen Ihr ergebenster M. Planck. ALS. [19 246] [1]For a reference to an earlier Planck letter, see Doc. 36. Planck's correspondence with Ein- stein may have begun some years earlier. In a letter of 12 March 1952 Conrad Habicht writes: "About 1904 Einstein told me that he was corresponding with Planck on quantum theory" ("Einstein sagte mir circa 1904, dass er mit Planck über Quantentheorie korrespondiere," Habicht to Carl Seelig, SzZE Bibliothek, Hs. 304:660). [2]Planck 1906c. See Einstein 1906f (Vol. 2, Doc. 37) for Einstein's laudatory review of it. [3]The square brackets are in the original. [4]See Einstein 1907h (Vol. 2, Doc. 45), p. 372, for this particular formulation of the light quantum hypothesis. [5]See, e.g., Kuhn 1978 for a historical discussion of the development of Planck's ideas on radiation theory and the quantum hypothesis. [6]Alfred Bucherer (1863-1927) was Titular Professor of Experimental Physics at the Uni- versity of Bonn. Planck's paper is Planck 1907a, which was presented on 13 June. It develops a dynamics for moving systems on the basis of the relativity principle and the principle of least action. Bucherer's objections were short-lived: in Bucherer 1908b he no longer saw a contra- diction between the two principles employed by Planck. See Goldberg 1968, chap. 2.A, for a discussion of Bucherer's initial objections to relativity, and Goldberg 1976 for more on Planck's early acceptance of relativity (and his discussion with Bucherer).
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