110 DOCUMENT 93 MARCH 1908 Ganze ist jetzt so einfach, dass kaum noch viel geändert werden wird. Ich hab diese Form schon über eine Woche und habe nichts mehr zu machen dran, während sonst Tag für Tag das Ding sich geändert hat. Wie gefällt es Ihnen? Das Fliegen geht so: der Pilger (dem ich zur Vorsicht einen Stock gab) be- giebt sich zum Aufstieg etwa an die gezeichnete Stelle. Dann senkrechter Aufstieg, nun geht der Mann noch ein wenig weiter Vom Motor weg, macht kerrt und setzt sich auf eine Bank dort. Jetzt fliegt er mit dem Motor voran nach oben. Zum Vorwärts-abwärts fliegen wird die Kupplung gelöst die Räder ge- bremst und der Mann begiebt sich (am besten auf einer (Rollbank?) in die Nähe des Motors. (Der Motor hat dann das grössere Moment) so geht es wei- ter. Das Rückwartsfliegen geht auch. Am meisten Gewicht wurde durch die Idee gespart die Räder auf Rollen laufen zu lassen und eine dünne Steigwlle zu verwenden. Eine Andere Schwi- rigkeit ist das Antreiben des Motors gewesen. Die Aussenfelgen der Räder sind aus Aluminium, das andere Stahlrohr- und draht. Das schöne nebenstehende Bild stellt das Biest dar. Die Flügel haben eine Nabe aus Aluminium. Diese Nabe ist ein Rohr von 45 cm Durchmesser und 60 cm Höhe. Die Nabe trägt innen 2 Zahnkränze von je 4 cm Breite und an den Zahnkränzen noch Rippen. In die Zahnkränze grei- fen je 2 Zahnräder der Welle von 1500 Touren ein (Rohhaut Räder). Die Gan- ze Nabe hat nun keine Arme nach innen, sondern sie läuft auf Rollen die von 4 festen Armen getragen werden. Diese festen Arme sind an dem Mittelrohr befestigt. Diese Konstruktion habe ich gemacht damit ich mit der Steigwelle von 1500 Touren durchkomme. Der fernere Vorteil ist der, dass man duch Drähte, die die Arme verbinden, das Ganze Biegungsfest machen kann. Diese Drähte nehmen auch die Biegung der Arme zum Teil auf, so dass auch die Arne schwächer werden als sonst. Ich musste um das Drehmoment in der Mittelwelle und das übersetzungs- Verhälniss in den Zahnrädern klein zu halten die Räder schneller laufen las- sen als ursprünglich beabsichtigt. Das ist für den Nutzeffekt kein Vorteil aber ich muss. Dafür habe ich den Nutzeffekt dadurch erhöht, dass ich die Flügel niedrig machte, da dann die Luft nur äusserst kurze Zeit im Rade bleibt, wird sie durch Reibung und infolge der Reibung Kreisen etc nicht stark belästigt. Natürlich ist dann die Zahl der Schaufeln entsprechend gross. Ich habe im Bild die Schaufeln schraffiert. Durch die hohe Tourenzahl der Räder (die ich auf Festigkeit berechnet habe) wird die Kreiselwirkung stark. das ist ja ange-
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