DOCUMENT 113 JULY 1908 131 weiss, dass nicht alle Gase ionisiert werden das involviert aber keine Schwierigkeit für die Theorie. Ich bin begierig über die Art und Weise, wie Sie in Ihrer Arbeit die Lichtquanten verteidigt haben.[3] Das freut mich, dass Sie mich im September besuchen werden. Ich gehe am 10. August in die Ferien, und zwar zuerst eine Woche nach Mürren, dann wahrscheinlich eine Woche nach Isenfluh (beides im Berner Oberland).[4] Die Geschichte mit der Professur ist ins Wasser gefallen, was mir aber ganz gleich ist.[5] Es gibt ohne mich auch schon Schulmeister genug. Die Arbeit von Seddig habe ich gelesen.[6] Er hat es sehr gut angestellt. Aus den Angaben über die Resultate werde ich nicht ganz klug. Die Arbeit von Fichtbauer interessiert mich natürlich sehr.[7] Aber diesmal werde ich das Maul zu halten wissen das gebrannte Kind fürchtet das Feuer. Harms hat mir aus vermutlichem Ingrimm nicht geantwortet.[8] Das psychologische Ver- ständnis für diese Geheimthuerei geht mir ganz ab. Ich begreife wohl, warum Sie den sekundären Röntgeneffekt mit dünnen Blättchen untersuchen wollen wir haben das ja schon besprochen. Wir haben so Aussicht, alle durch die Ab- sorption beschleunigten Teilchen wirklich zu erhalten damit ist alles gesagt. Ihre Wendung "wobei ich die Schichten so ausgleiche, dass sie einmal die X-Strahlen, das anderemal die ß-Strahlen gleich stark absorbieren" verstehe ich aber nicht.- Ich bin auch ganz fest überzeugt, dass unsere Ausdrücke für die ponderomotorischen Kräfte die richtigen sind.[9] Die Idee einer experi- mentellen Prüfung mittelst Wechselfeldern, die Sie mit Herrn Kantor[10] über- legt haben, gefällt mir gut, wenn ich auch von der Durchführbarkeit noch nicht ganz überzeugt bin (wegen der Kleinheit der Kräfte). Vom theoretischen Standpunkt ist nach meiner Meinung nichts dagegen einzuwenden. Die Rechnerei mit den ponderomotorischen Kräften gefällt mir nicht. Ich kann mich nicht dazu entschliessen. Eine innere Ursache der Schwierigkeit, den Satz der Gleichheit von actio und Reaktio für bewegte Körper allgemein zu formulieren liegt darin, dass den zeitlichen Aenderungen von Ģ und u all- gemein nicht deutbare Vorgänge zugrunde liegen, denen Aenderungen von Energie und Bewegungsgrösse entsprechen müssen.[11] Schliesslich würde man durch die ganze abscheuliche Rechnerei nicht gescheiter, als man vorher war. Eine übersichtliche Methode zur Lösung der Aufgabe ist mir bis jetzt nicht eingefallen. Ich habe nun hier einen geschickten Mechaniker gefunden, der mir gegen- wärtig nach meinen Angaben das elektrostatische Maschinchen macht.[12] In