DOCUMENT 133 DECEMBER 1908 153 133. From Arthur Schoenflies[1] Königsberg i. Pr. IX Haarbruckerstr. 12. 15 /1 09 Sehr geehrter Herr Dr, Ich verdanke es meinem Freunde, Prof. R. Lorenz in Zürich, daß ich schon seit längerer Zeit auf Ihre grundlegenden neuen physikalischen Ideen und Ar- beiten hingewiesen bin.[2] Ich habe sie neulich studirt, und möchte Ihnen gern ausdrücken, daß seit lange nichts auf mich einen so großen Eindruck gemacht hat, wie Ihre Gedanken. Ich habe mich bereits veranlaßt gesehen, in der hie- sigen physikalisch-ökonomischen Gesellschaft einen Vortrag darüber zu hal- ten[3] Wenigstens hatte er den Erfolg, unsern Gymnasiallehrern zu zeigen, daß sie sich mit Ihrem Relativitätsprinzip und Ihrem Zeitbegriff beschäftigen müßen. Ich hätte den besonderen Wunsch, Ihre Arbeiten zu besitzen zumal die Ar- beit vom Jahre 1907 aus der Zeitschrift für Radioactivität.[4] Darf ich mir die Bitte erlauben, ob Sie wol so freundlich sein könnten, mir ein Exemplar da- von, sowie von den anderen, falls Sie sie noch haben, zu überlassen. Als Ent- gelt, mache ich mir das Vergnügen, eine Arbeit von mir Ihnen zuzusenden sie ist die einzige, die sich etwas mit physikalischen Dingen beschäftigt, und von der mir noch Separata zur Verfügung stehen.[5] In vorzüglicher Hochachtung A. Schoenflies. ALS. [21 529]. [1]Schoenflies (1853-1928) was Professor of Applied Mathematics at the University of Königsberg. [2]Richard Lorenz, Professor of Electrochemistry and Physical Chemistry at the ETH, had a year earlier requested copies of Einstein's papers (see Doc. 65). [3]On 7 January Schoenflies delivered a lecture on recent views of the concept of time ("Neuere Auffassungen des Zeitbegriffs") to a meeting of the entire society and a more spe- cialized talk on the definition of time ("Über Zeitbestimmung") to the mathematical-physical section of the society a week later (see Königsberg Schriften 1909, pp. 37, 47). [4]Einstein 1907j (Vol. 2, Doc. 47). [5]Perhaps Schoenflies and Grübler 1902.