198 DOCUMENTS 165, 166 JUNE 1909 165. From Philipp Lenard Heidelberg, Neue Schlossstrasse 7a 5 Juni 09 Hochgeehrter Herr College! Lassen Sie mich Ihnen danken für die freundlichen Zeilen anlässlich mei- ner letzten Sendung. Was kann mich auch mehr freuen, als wenn ein tiefer, umfassender Denker einigen Gefallen an meiner Arbeit findet. Bei dieser Ge- legenheit muss ich Ihnen auch sagen, dass Ihr wertes Schreiben v. 16. Nov. 1905[1] seit damals immer auf meinem Schreibtisch liegt, erst in Kiel, jetzt hier, und dass ich mir immer mehr Gedanken mache über unsere verschiede- nen Auffassungen über die lichtelektrischen Geschwindigkeiten und was da- mit zusammenhängt[2] Ich glaube nämlich, wir haben beide in gewissem Sinne recht aber zufrieden werde ich erst sein, wenn ich sehe, wie die umfassenden, wunderbaren, von Ihnen gefundenen Beziehungen zu allem Übrigen, was ich mir vorstelle in ein Ganzes passen. Die Phosphore & deren Vorgänge geben mir fortwährend in der letzten Zeit besonderen Anlass, an derlei zu denken.[3] Bin ich fertig damit, so lasse ich es Sie wissen-eher konnte Ihr so wertes Schreiben also noch keinen Widerhall finden. Also nicht aus Mangel war es, wie Sie sehen, dass ich immer nicht schrieb. In vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener P. Lenard Vielleicht verschafft die grössere Nähe Ihres Wohnsitzes künftig mir das Ver- gnügen, Sie einmal hier zu sehen. ALS. [15 092]. [1]Doc. 32. [2]Lenard was still adhering to the "triggering hypothesis" to explain the photoelectric ef- fect. According to this hypothesis, which was first formulated in Lenard 1902, the light that falls on the photoelectrode merely triggers the release of photoelectrons and does not transfer any energy to them. See Wheaton 1978 for a historical discussion of the hypothesis and Lenard's use of it. [3]Lenard was engaged in an experimental and theoretical study of phosphorescence phe- nomena (see Lenard 1910a, which was submitted 21 December 1909). 166. To Georg Meyer Bern. 7. Juni 09. Sehr geehrter Herr![1] Ich bedauere es sehr, wenn ich Ihnen durch mein unvorsichtiges Verhalten Kummer bereitet habe. Ich habe das Gratulationskärtchen, welches mir Ihre Frau bei Gelegenheit meiner Ernennung sandte,[2] zu herzlich beantwortet