DOCUMENT 265 APRIL 1911 293 er sehe ob die Arbeit genügt. Wenn nicht, fügen wir noch etwas hinzu über innere Reibung, was zwar noch nicht das Endgültige sein wird, aber doch fol- gerichtiger als das von Reinganum,[4] etwa indem wir nur Zusammenstösse der Kerne als Zusammenstösse rechnen. Jedenfalls können Sie die Polymeri- sation hinzunehmen. Wenn die Polymerisation sich optisch bemerkbar macht im Absorptionsspektrum, könnte dies zu einer interessanten Prüfung der Theorie führen. Sprechen Sie doch einmal mit Hagenbach darüber- natür- lich hat dies nichts mit Ihrer Dissertation zu schaffen, da es sich hier um eine ohne Zweifel langwierige Sache handelt.- Mir gefällt es recht gut, wenn auch Prag kein Zürich ist. Ich habe ein In- stitut mit ziemlich guter Bibliothek und wenig Berufspflichten.[5] Ich arbeite schon den ganzen Tag im Institut, gegenwärtig über Molekularbewegung in festen Körpern.[6] Auch eine neue strahlungstheoretische Untersuchung ist geplant. Freilich im Übrigen ist es hier anders als in Zürich. Die Luft voll Russ, das Wasser lebensgefährlich, die Menschen äusserlich, oberflächlich und roh, wenn auch, wie es scheint, im allgemeinen gutmütig. Ich wünsche Ihnen alles Glück in Ihrem neuen Beruf und grüsse Sie bestens. Wenn Ihnen etwas hart im Magen liegt oder auch, wenn Sie sonst was zu berichten haben, so schreiben Sie Ihrem A. Einstein. ALS (IsReW, Lobbenberg collection). [25 296]. The envelope is addressed "Herrn Hans Tanner Mittlere Strasse 109 Basel.," and postmarked "Praha 19 Prag 19 25 4 XI [1?]." [1]Tanner had been appointed Assistent at the physics institute of the University of Basel at the beginning of April (see Tanner's curriculum vitae, n.d., SzBSa, Universitätsarchiv, XI 4,3 a). [2]Tanner had begun his dissertation on kinetic gas theory in autumn 1910 under Einstein's supervision at the University of Zurich (see his curriculum vitae). On Einstein's departure for Prague to accept a position at the German University, Tanner continued his studies at the Uni- versity of Basel, registering his departure from the University of Zurich on 21 April (see no. 18637 in Matrikelbuch, SzZSa, UU 24a 5). The title of Tanner's dissertation is "Ueber die Zustandsgleichung schwachcomprimierter Gase" (see his Gesuch um Zulassung zum Doktorexamen, 27 November 1911, SzBSa, Univer- sitätsarchiv, XI 4,3 a, and Doc. 293). See Doc. 293 for more on its contents. [3]August Hagenbach, Professor of Experimental Physics at the University of Basel, super- vised the final stages of the dissertation (see Tanner's curriculum vitae). Einstein may have prevailed on Hagenbach to serve as Tanner's Doktorvater and to offer him a position as Assi- stent after Einstein's hope that Tanner might accompany him to Prague (see Doc. 263, note 12) was not realized. [4]Maximilian Reinganum (1876-1914) was Professor of Physics at the University of Frei- burg im Breisgau. See Reinganum 1901 for his derivation of an equation of state and a viscos- ity coefficient in which attractive intermolecular forces are taken into account. [5]Einstein had officially assumed his duties as Director of the Institute of Theoretical Physics twelve days earlier (see Geschafts-Protokollbuch 1910/11, CzPCU, 12 April 1911, no. 959).