312 DOCUMENT 278 AUGUST 1911 Gewöhnlich wurden für math. Physik und Mech. zusammen 6 bis 8 Vorle- sungsstunden wöchentlich gegeben. Vor einigen Monaten hatte ich das Vergnügen, Ihrem Vortrag in Leiden bei- zuwohnen[3] konnte Sie aber zu meinem Bedauern nicht begrüssen, da ich so- fort wieder nach Utr. abreisen musste. Hochachtungsvoll u. mit bestem Gruss WHJ. ADftS (NeUU, Archief W. H. Julius I, 6). [75 061]. [1]Willem Henri Julius (1860-1925) was Professor of Physics, Physical Geography, and Meteorology at the University of Utrecht. [2]Cornelis Harm Wind (1867-1911). [3]A lecture on fluctuations, delivered on 10 February (see Doc. 250 notes for the lecture are presented in Vol. 3, Doc. 19). 278. To Willem Julius Prag. 24. VIII. 11. Hoch geehrter Herr Kollege! So sehr es mich freut, einen solchen Beweis der Achtung und freundlichen Gesinnung von Ihnen erhalten zu haben,[1] und so gross meine Sympathie für Ihr ungemein sympathisches Vaterland ist, ich kann mich doch nicht ent- schliessen, nun schon wieder Wirkungskreis und Umgebung zu wechseln. Erst seit 4 Monaten bin ich hier in Prag[2] und bin nun froh, mich an die frem- den Verhältnisse einigermassen angepasst zu haben. Deshalb bedauere ich sehr, dass ich Sie bitten muss, einen andern Kollegen für die vakante Stelle in Aussicht zu nehmen, indem ich Ihnen von Herzen dafür danke, dass Sie mich in Ihre Umgebung versetzen wollten.- Fast wäre es gekommen, das ein Brief von mir an Sie und Ihre an mich ge- richtete Anfrage einander gekreuzt hätten. Dass dies nicht geschah, kam da- her, dass ich nicht wusste, in welcher Stadt Sie wohnen. Nun kommt der freundliche Zufall, dass Sie mir Ihre Adresse selbst mitteilen! Es ist die Frage nach der Ursache der scheinbaren Verschiebung der Son- nenabsorptionslinien nach dem roten Ende des Spektrums hin,[3] wegen wel- cher ich Ihnen schreiben wollte. Sie haben neulich in einer sehr interessanten Arbeit (phys. Zeitschr)[4] gezeigt, dass man die Zerstreuung für diese Ver- schiebung verantwortlich machen kann. Ich dagegen bin auf Grund einiger Spintisiererei, die zwar etwas gewagt ist, aber doch manches für sich hat, zu der Ansicht gekommen, dass die Gravitations-Potentialdifferenz Ursache der Linienverschiebung sein könne.[5] Aus diesen Überlegungen ergibt sich auch