DOCUMENT 304 NOVEMBER 1911 347 [9]Willem Julius was pressing Einstein to accept an appointment at the University of Utrecht (see Doc. 292) Einstein had visited him three days earlier (see the preceding document). [10]Einstein supports Peter Debye's candidacy for the position at the University of Utrecht in the following document. [11]Perhaps an allusion to public announcements in newspapers of Einstein's appointment at the German University of Prague before he received official notification (see Doc. 237). [12]Mathilde Zangger-Mayenfisch had given birth to a daughter Gina on 19 October (see Doc. 297). [13]Robert Heller. [14]Einstein expected an answer from federal councillor Ludwig Forrer on a possible ap- pointment at the ETH (see Doc. 286, note 6). 304. To Willem Julius Prag. 15. XI. 1911. Hoch geehrter Herr Kollege! Vor allem meinen herzlichen Dank für den überaus freundlichen Empfang, den Sie und Ihre werte Familie mir in Utrecht zuteil werden liessen.[1] Es war mir so gemütlich bei Ihnen zumute, wie wenn wir schon alte Freunde wä- ren.[2] Diese angenehmen persönlichen Erfahrungen haben mir meinen Entschluss, hier zu bleiben, recht schwer gemacht aber ich bin nun doch ent- schlossen.[3] Denken Sie sich in meine hiesige Lage! Hier habe ich ein geräu- miges Institut, eine prächtige Bibliothek dazu[4] und habe nicht mit Schwie- rigkeiten der Sprache zu kämpfen, was bei meiner argen Schwerfälligkeit im Erlernen von Sprachen sehr ins Gewicht fällt! Denken Sie ferner an die per- sönlichen Skrupel, die wir zusammen erwogen haben, und die ich nicht los werden kann.[5] Da werden Sie meinen Entschluss begreifen und mir densel- ben nicht verübeln. Seien Sie aber versichert, dass es mir trotz des Gesagten schwer genug gefallen ist, die Gelegenheit, in Eueren gemütlichen und kul- turell und speziell physikalisch so hoch stehenden Kreis einzutreten, vorüber gehen zu lassen. An Debije habe ich sofort nach meiner Ankunft geschrieben und von ihm die Antwort bekommen, dass er diese Gelegenheit, unter so schönen Bedin- gungen in sein Vaterland zurückzukehren,[6] mit Freuden ergreifen würde. Meine hohe Meinung von ihm kennen Sie ja, sodass es überflüssig ist, Ihnen zu sagen, dass ich mich über seine Ernennung sehr freuen würde.- Denken Sie an den Brief, den wir an Adams[7] richten wollen! Es wäre so interessant, wenn wir über den Grund der Sonnenverschiebung etwas Zuver- lässiges erfahren könnten.[8] Was Sie mir von Ihren Theorien beigebracht ha- ben, hat mich ausserordentlich interessiert. Von der Richtigkeit der Erklärung der Linienumkehrung bin ich überzeugt.[9] Dabei fällt mir noch ein, dass nach