DOCUMENTS 346, 347 JANUARY 1912 397 346. To George Pegram Prag. 29. 1. 12. Hoch geehrter Herr Kollege! Durch Ihre Anfrage[1] fühle ich mich sehr geehrt, und ich danke Ihnen be- stens für Ihre grosse Aufmerksamkeit. Leider bin ich aber mit Arbeit ver- schiedener Art so überhäuft, dass ich an eine solche Unternehmung nicht den- ken kann. Deshalb bitte ich Sie, von Ihrer Absicht, mich an die Columbia University einzuladen, zurückzukommen, zumal Sie leicht einen Mann fin- den werden, der sich einer solchen Aufgabe, wie sie hier in Frage kommt, mit mehr Geschick widmen wird, als dies bei mir der Fall wäre.[2] Indem ich Ihnen nochmals für Ihre Freundlichkeit herzlich danke verbleibe ich Ihr ganz ergebener A. Einstein. ALSX. [43 469]. The envelope is addressed "Herrn Prof. Dr. G. B. Pegram Department of Physics Columbia University in the City of New York Vereinigt. St. v. Amerika.," and post- marked "Praha 1 Prag 1 29.I.12-3." [1]The inquiry was made in Doc. 337. [2]Wilhelm Wien delivered lectures at Columbia University the following year (see Wien 1913 for the published version). 347. From Heinrich Zangger [Zurich,] 30 Jan 1912 Lieber Einstein Das Leben ist heute entsetzlich kompliziert u das bloss, weil es Menschen hat, die glauben man habe es besser, als man es hat, man sei egoistischer als man ist, man sei herrschsüchtiger als man ist u man wolle wolle, wie sie wol- len-die Menschen, die einen Nicht-Egoisten im Dunkeln Drange als Ver- nichtungswürdiges Beispiel betrachten u sich freuen, dass solche Menschen in der heutigen Zeit wirklich nicht zur moralischen Not herauskommen u dass man sie aus der Sorge um die Familie nicht herauskommen lässt, hängt man ihnen alle Privatmittel hoch u spürt sehr gut, dass man sie am Besten lähmt im schaffenden Stolz wenn man sie zum Betteln zwingt oder zur Unehrlichen Pose u Besuch, damit man nichts mehr Voraus habe. Ich bin allerdings die letzte Zeit ziemlich gelähmt verhetzt, dass ich über der Arbeit nasse Augen bekomme, der grossen Arbeit für Behörden, sintemal