DOCUMENT 360 FEBRUARY 1912 411 Ihnen von Utrecht her bereits bekannt.[6] Selbstverständlich bin ich übrigens zu jeder weiteren Auskunft über diesen Punkt oder andere Fragen gern bereit. In der Hoffnung von Ihnen bald eine, sei es auch nur vorläufige Antwort zu erhalten, verbleibe ich .... etc ..... TTrL (NeHR, Archief H. A. Lorentz). [90 035]. [1]Einstein visited the Lorentz family in the first half of February 1911 (see Doc. 254). [2]Lorentz had been appointed Curator of the Physics Laboratory of Teyler's Foundation in Haarlem on 10 December 1909, effective 8 January 1910 (see W. F. C. C. Pijnacker Hordijk to H. A. Lorentz, 11 December 1909, NeHT, 183). [3]Lorentz moved to Haarlem in late July 1912. [4]Heike Kamerlingh Onnes J. P. Kuenen (1866-1922) was Professor of Physics at the Uni- versity of Leyden. [5]Johannes D. van der Waals. [6]Information on the salary (see Doc. 277) and on fringe benefits (see Doc. 289) for Dutch professors had been imparted to Einstein the year before in connection with the possibility of an appointment at the University of Utrecht. 360. To Hendrik A. Lorentz Prag. 18. II. 12. Hoch verehrter und lieber Herr Prof. Lorentz! Der wichtige und herzliche Brief, den ich vor zwei Tagen von Ihnen er- hielt,[1] versetzt mich in eine fieberhafte Unruhe, trotzdem der Weg, den ich gehen muss, mir bereits bestimmt vorgezeichnet ist. Ich habe nämlich vor we- nigen Wochen meinen Anstellungsvertrag für die Stelle am Züricher Po- lytechnikum unterzeichnet, d.h. ich habe mich verpflichtet nächsten Herbst dort als Lehrer der theoretischen Physik anzutreten.[2] Nun bietet mir der be- wundertste und liebste Zeitgenosse eine Stelle in seiner Nähe an, indem er mir seinen freundschaftlichen persönlichen Verkehr in Aussicht stellt! Etwas Schöneres, als in Gesprächen mit Ihnen die Probleme und Ereignisse unserer geheimnisvollen Wissenschaft zu erleben, kann ich mir nicht denken. Mein Gefühl geistiger Inferiorität Ihnen gegenüber kann die grosse Freude an sol- chen Gesprächen nicht trüben, zumal die väterliche Güte, die Sie allen Men- schen entgegenbringen, ein Gefühl des Gedrücktseins nicht aufkommen lässt. Auf Ihrem Lehrstuhl zu sitzen, hätte allerdings etwas unsagbar Drückendes für mich. Ich kann dies nicht weiter analysieren, aber ich bemitleidete immer den Kollegen Hasenöhrl, dass er auf dem Stuhle Boltzmanns sitzen muss.[3] So träume ich zwischen Wonne und Bangen von Leiden. Aber ich darf die- ser Versuchung nicht nachgeben. Denn ich habe früher versprochen, dass ich eine Stelle als Theoretiker ans Züricher Polytechnikum annehmen würde,