416 DOCUMENT 363 FEBRUARY 1912 Die experimentelle Beantwortung der von Ihnen aufgeworfenen Frage wird wahrscheinlich möglich sein, näheres mündlich. Für die Anwendung Ih- res Satzes ist immer die Hauptfrage, worin der photochemische Elemen- tarproceß besteht.- Jedenfalls öffnet sich hier der experimentellen For- schung ein weites & wie ich glaube dankbares Feld, ich habe bereits viele Versuche in Aussicht genommen.[3] Mit hochachtungsvollem Gruß, und in Erwartung einer freundlichen Zusa- ge bin ich Ihr ergebenster E. Warburg. ALS. [23 233]. [1]Einstein visited Berlin the third week of April (see Doc. 384). [2]Elisabeth Warburg (1861-1935). [3]Warburg was engaged in an experimental investigation of Einstein's theoretical work on photochemical decomposition (see Doc. 308 see also Vol. 4, the editorial note, "Einstein on the Law of Photochemical Equivalence," for more on Einstein's work). See Warburg 1912, 1913 for the experimental results. Warburg's first paper was submitted ten days after this letter was written. 363. From Ludwig Hopf Aachen Lousbergstrasse 72 20. II. 12. Lieber Herr Einstein! Schon lange wollte ich Sie wieder einmal mit einer Epistel belästigen, nicht gerade um Ihnen große Neuigkeiten zu berichten, sondern nur um zu zeigen, daß ich viel an Sie u. die lieben Ihren denke. Heute schicke ich vor allem meinen Glückwunsch zur definitiven Berufung nach Zürich.[1] Der Ab- schied von Prag wird Ihnen wohl nicht allzu schwer fallen. Oder haben Sie's inzwischen lieb gewonnen? Hier ist es ganz nett u. gemütlich daß es gesellschaftlich nicht aufregend ist, können Sie schon daraus sehen, daß ich heute an Fastnacht Abends zu Hause sitze u. schreibe. Aber wissenschaftlich ist es interessant. Die Hydro- dynamik hat doch gegenwärtig weit mehr Reiz, als man denken sollte es sind gerade recht viele prinzipielle Fragen an der Tagesordnung man will wissen, was eigentlich an festen Körpern vor sich geht, u. das scheint etwas sehr merkwürdiges zu sein. Neulich ist ja Kärmän der herrliche Triumpf geglückt, eine Strömung hinter einem Hindernis gerade so zu berechnen, wie sie wirk- lich aussieht.[2] Nur schade, daß man die Entstehung nicht versteht. Es ist höchst seltsam: die fertige Strömung ist aus der Theorie reibungsloser Flüs- sigkeiten berechenbar, das Entstehen nicht. Da besinnen wir uns natürlich