DOCUMENT 368 MARCH 1912 425 des Systems in ihm erforderliche schwarze Strahlung wird durch die ein- schliessenden Wände hervorgebracht, welche dieselbe Temperatur besitzen und den vom Gleichgewichtsgemisch erfüllten Hohlraum im Strahlungssinne "schwarz" machen. Setzen wir nun Fenster in die Wände, so werden wir Strahlung aller Fre- quenzen, ausser va und vc, hindurchsenden können, ohne das System zu be- einflussen. Reagiert aber das System im Gleichgewichte, z.B. indem c fort- schreitend in a übergeht, so wird nach dem Vorgesagten Strahlung von der Frequenz vc fortdauernd aufgenommen und solche von der Frequenz va ab- gegeben werden. Wir nehmen an, dass die Aufnahme und Abgabe durch dazu vorgesehene Fenster in den Wänden nach aussen hin erfolgt, und dass der ganze Wärmeverkehr des Systems mit der Aussenwelt sich auf diesen Strah- lungsverkehr beschränkt. Dann ist es offenbar, dass die zum Umsatz der for- melmässigen Menge erforderliche Zufuhr, bezw. Abfuhr von Wärme, welche die Wärmetönung der Reaktion heisst und mit Q bezeichnet wird, notwendig gleich ist der differenz der beiden Strahlungsbeträge, welche wir mit der Fre- quenz va aufnehmen, bezw. mit der Frequenz vc aussenden. ß = ec-efl (2 Die Dichtigkeit, mit welcher die Strahlung aufgenommen, bezw. abgegeben wird, ist wegen des bestehenden thermodynamischen Gleichgewichtes dieje- nige der schwarzen Strahlung für die betreffende Wellenlänge bei der herr- schenden Temperatur. Nun gilt nach der Thermodynamik für Q = RT2^ (3 Nach dem Wien'schen Gesetz aber gilt für alle schwarzen Dichten hv = u = Dichte der Strahlung dT Mithin geht (2 über in Q = hv -hv (4V c a sofern ist Uc - = K (5 Ua Nun ist aber K in (3 und (5 das Verhältnis der Geschwindigkeitskonstanten von Reaktion und Gegenreaktion. Sobald sich also beide verhalten, wie die Strahlungsdichten, folgt die Formel (5, welche mit der von mir für die Be- rechnung der Wärmetönung aus den Frequenzen benutzten für den betrachte- ten Fall identisch ist.
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