DOCUMENT 384 APRIL 1912 451 2) Das mit dem photochem. Effekt wird faul, wenn es sich nicht um sehr ver- dünnte Strahlung handelt, weil dann das "falsche" thermodynamische Gleichgewicht zwischen Gas und Strahlung anderer Temperatur prinzipiell nicht existieren wird Absorption bei Zerfall wird nicht gleich sein Emission bei Wiederbildung.[7] So glaube ich wenigstens. 3) Die graphische Veranschaulichung der Kinematik des Gravitationsfeldes scheint sich sehr hübsch zu machen. Ich bin übrigens nun in der Lage, Ihnen Korrekturbögen beider Arbeiten zu senden (in wenigen Tagen).[8] 45) Ich danke bestens für die Rücksendung der Rel. Arbeit. 4) Kleiner wollte von Ihrer Berufung an die Universität Zürich, die ich ihm nahelegte nichts wissen.[9] Weiss schrieb, es könne erst etwas für Ihre Habi- litation gethan werden, wenn ich in Zürich bin.[10] Es wurmt mich geradezu, dass Sie den Spleen der Konfessionslosigkeit haben [11] lassen Sie ihn ihren Kindern zuliebe fallen.[12] Wenn Sie einmal hier Professor wären, könnten Sie übrigens wieder zu diesem kuriosen Steckenpferd zurückkehren-nur ein kurzes Weilchen braucht es.[13] Lassen Sie sich von Ihrer Frau[14] bearbeiten. Berichtigung eines Schreibfehlers in Ihrem Briefe: nicht "Meine Frau und ich haben beschlossen" sondern "ich habe beschlossen". Endlich die Geschichte mit Nernst.[15] Letzterer ist der Vernunft nicht zu- gänglich (zu wenig Logiker). Interessant ist aber dass in Planck's Kopf die prinzipielle Unerreichbarkeit des absoluten Nullpunktes ein Axiom ist, dem sich alles andere fügen muss. Dass Nernsts Beweis vom thermodynamischen Standpunkt allein nicht stichhaltig ist, gibt Nernst sogar selber zu.[16] Ein theoretisch ausfechtbarer Konflikt existiert also nicht mehr. Das letzte Wort wird die Erfahrung sprechen. Ich lege einen Brief von Smoluchowski bei.[17] Mit den Besten Grüssen von mir und den meinen an Sie, Ihre Frau und Ihre Kinderchen verbl. ich Ihr Ka- merad A. Einstein. Entschuldigen Sie den Dreck. Es ist Braunkohle.[18] ALS (NeLR, Arch. 475). [9 324]. The envelope (NeLR, Ehrenfest Archive, Scientific Corre- spondence, ESC:3, 262) [72 249] is addressed "Herrn Dr. P. Ehrenfest Lopuchinskaja 7A Pe- tersburg," and postmarked "Praha 1 Prag 1 25.IV.12-[?]." The postmark is obscured. The name and address are transliterated into Cyrillic script in another hand. [1]Einstein had visited Berlin the previous week, perhaps departing Prague as early as Wednesday, 10 April, after writing a letter to Alfred Kleiner (the preceding document). A par- tial schedule of Einstein's Berlin activities is provided in his "Scratch Notebook" (Vol. 3, Ap- pendix A), [p. 36]. [2]A partial draft version of this letter is presented as Doc. 380. [3] Ehrenfest 1912. [4]Walter Ritz (1878-1909) see, e.g., Ritz 1908a, 1908b for his emission theory of light. In Ehrenfest 1912 the possibility of an experimental test for deciding between relativity theory