DOCUMENTS 391, 392 MAY 1912 459 391. To Elsa Löwenthal [Prague,] Dienstag. [7 May 1912][1] Liebe Elsa! Dein Brief[2] macht mich sehr traurig. Wir sind beide arme Teufel, jeder an- gekettet an seine unerbittlichen Pflichten. Ich kann Dir nicht sagen, wie leid Du mir thust, und wie gerne ich Dir etwas sein möchte. Aber es wird nur Ver- wirrung und Unglück entstehen, wenn wir unserer Zuneigung zu einander nachgeben. Du weisst es ja nur zu gut. Aber Du darfst niemals denken, an mir eine Enttäuschung erlebt zu haben. Ich habe Dich lieb und habe Dirs ehrlich gezeigt. Thue mich also nicht mit meiner Mutter in eine Schublade, das bitte ich Dich.[3] Ich sage Dirs noch einmal. Ich habe Dich lieb. Ich wäre glücklich, wenn ich auch nur manchmal an Deiner Seite einige Schritte spazieren gehen dürfte oder sonst mich an Deiner Nähe erfreuen könnte. Ich leide sehr darun- ter, dass es mir versagt ist, wirklich zu lieben, eine Frau zu lieben, die ich auch nur zu sehen kriege! Ich leide noch mehr wie Du, weil Du nur unter dem leidest, was Du nicht hast. Aber trotzdem ergebe ich mich ins Unvermeidli- che, um noch Aergeres zu verhüten. Bewahre mir also ein freundliches Andenken und denk nicht in Bitterkeit an mich! Ich bin geplagt wie Du und muss immer wieder einen neuen Anlauf nehmen, dass ich nicht bitteren Stimmungen zum Opfer falle. Sei geküsst von Deinem Albert. ALSX. [72 244]. [1]This letter is dated on the assumption that it was written the Tuesday after Einstein's first letter to Löwenthal (see Doc. 389) and two weeks before his final letter to her from Prague (see Doc. 399). [2]Immediately after returning from his April visit to Berlin, Einstein promised Löwen- thal that he would destroy all her letters as she had requested (see Doc. 389). [3]The strained relations between Einstein's mother, Pauline, and the rest of the family are discussed in Doc. 389. 392. To Wilhelm Wien Prag. 11. V. [1912][1] Hoch geehrter Herr Kollege! Ich sende Ihnen hier einen kurzen Nachtrag zu der Arbeit über das photo- chemische Aequivalentgesetz für die Annalen.[2] Ich suche da zu zeigen, dass die Frequenz der Strahlung, nicht die Frequenz des absorbierenden Moleküls