512 DOCUMENT 428 JANUARY 1913 lich angedeutet, dass seine Einnahmen aus seiner Stellung als Extraordinarius und Mitglied des Kaiser Wilhelm Instituts für Chemie 18000 M. im Jahre be- tragen.[10] Wenn man dazu für diejenigen Ausgaben welche Herr Einstein dem Institut verursacht (persönlich u sachlich) alles in allem 15000 Mark jährlich hinzufügt, so würde wie ich glaube der ordentliche Etat balancieren. Dann wäre noch e[i]ne einmalige ausserordentliche Aufwendung zur Einrichtung der Räume des Instituts vorzusehen, die Herrn Einstein zugewiesen werden sollten. Diese einmalige Aufwendung würde schwerlich 50000 Mark über- schreiten und wohl am ehesten weil sie einmalig ist, zu decken sein. Was die Jahresleistung von 15000 Mark anlangt, so glaube i[ch,] dass man sich genü- gen lassen könnte sie auf 10 Jahre gesichert zu erhalten weil bei einem Manne von 34 Jahren dessen Ansehen in so raschem weiteren Steigen begriffen ist im Laufe von 10 Jahren neue Möglichkeiten in grosser Zahl auftreten werden. Auch würde ich Hoffnung hegen, dass Herr Koppel eine solche Leistung viel- leicht auf sich nehmen möchte. So bleibt für mich als grösstes Fragezeichen die Möglichkeit den Gehalt zu beschaffen. Sie, sehr geehrter Herr Professor, werden zu beurteilen wissen ob der preussische Staat hier einzugreifen ge- neigt sein dürfte.[11] Es bleiben mir noch zwei Punkte Ihnen vorzutragen. Der nächste Fachge- nosse Einsteins ist Herr Planck, alsdann sind Herr Warburg und Herr Rubens der Fachrichtung nach verwandt.[12] Ich bitte zu erwägen, ob es sich nicht e[mp]fehlen würde die Angelegenheit bevor sie aus dem Kgl. Cultusministe- rium irgend hinausgeht Herrn Planck vorzutragen. Ich selber würde mich dazu gerne erbieten. Auf der anderen Seite möchte ich meinen, dass ohne ein Programm hinsichtlich der materiellen Mittel eine Befassung von Herrn Planck mit der Sache ebenso verfrüht [w]äre wie eine Befassung von Herrn Einstein. Die andere Seite betrifft die äussere Stellung. Hier würde ich wie- derum meinen, dass die Ernennung zum ord. Honorarprofessor an der Uni- versität analog dem Willstätterschen Vorbilde in Frage käme und auch hier würde Vorschlag bezw Begutachtung naturgemäss Herrn Planck zufallen, so- dass wiederum dessen Befassung zu dem Ihnen angemessen erscheinenden Zeitpunkt in erster Linie in Frage käme. Vielleicht finden Sie dass ich viel zu sehr ins Einzelne gegangen bin und verwerfen den ganzen Plan. Doch werden Sie mir gewiss den Eifer zu gute halten mit dem ich einen von Ihnen angeregten Gedanken verfolgt habe. Es war ursprünglich meine Absicht heute zurückzukehren. Der mir von dem Herrn Minister[13] freundlichst gewährte Urlaub läuft heute ab. Ich neh- me mir die Freiheit Gebrauch zu machen von dem mir bei meiner Anstellung