572 DOCUMENTS 487, 488 NOVEMBER-DECEMBER 1913 487. To Robert Gnehm Zürich. 30. XI. 1913 An den Eidgen. Schulrat. Hoch geehrter Herr Präsident. Vor einiger Zeit habe ich Ihnen mündlich mitgeteilt, dass wahrscheinlich eine Berufung von seiten der Preuss. Akademie der Wissenschaften an mich gelangen werde. Ich setzte Ihnen damals die Gründe auseinander, aus denen ich eine derartige Berufung annehmen zu sollen glaube. Da jene Berufung nun thatsächlich in meine Hände gelangt ist,[1] ersuche ich Sie, meine Entlas- sung zu erwirken, und zwar auf den 1. April 1914. Ich ergreife gerne diese Gelegenheit, um Ihnen von Herzen zu danken für das freundliche Entgegenkommen, das mir von Ihnen und von Seiten der Be- hörde stets zuteil wurde. Mit aller Hochachtung A. Einstein ALS (SzZE Schulratsarchiv 1913, Akten, no. 1289). [70 188], [1]See Doc. 485. 488. To Elsa Löwenthal [Zurich, before 2 December 1913][1] Liebe Elsa! Du zwickst mich mit Deinem Brief, aber Du streichelst mich mit Gansgrie- ben. Wie gut sind sie! Ich habe gerade eine im Schnabel und freue mich der lieben Köchin, die neben ihren aufregenden Unternehmungen noch Herz und Sinn für so was hat. Schreib mir gleich, wenn Du den Vortrag[2] hinter Dir hast, dass ich mich mit Dir freuen kann. Hast Du schon überlegt, dass die Hälfte unserer Trennungszeit[3] fast vorbei ist? Ich bin des traurigen Mehr- als-Alleinseins schon recht müde! Weihnachten darfst Du also nicht ausflie- gen es ist schade, aber wir beide sind gewohnt, vergnügliche Dinge als An- gelegenheiten nur für andere anzusehen. Kennst Du Büschs schönes Verslein: Enthaltsamkeit ist das Vergnügen | An Dingen, welche wir nicht kriegen"?[4] Nun Din Brief. Glaubst Du, es sei so leicht, sich scheiden zu lassen, wenn man von der Schuld des andern Teils keinen Beweis hat, wenn letzterer raffi- niert und-mit Respekt zu sagen-verlogen ist. Eigentlich habe ich ja nicht