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PERIHELION MOTION OF MERCURY
Einstein:
Erklärung
der
Perihelbewegung
des
Merkur
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Erklärung
der
Perihelbewegung
des
Merkur
aus
der
allgemeinen
Relativitätstheorie.
Von
A.
Einstein.
In
einer
jüngst
in diesen Berichten erschienenen
Arbeit,
habe
ich Feld-
gleichungen
der
Gravitation
aufgestellt,
welche
bezüglich beliebiger
[1]
Transformationen
von
der Determinante
I
kovariant sind.
In
einem
Nachtrage
habe ich
gezeigt,
daß
jenen
Feldgleichungen allgemein
kovariante
entsprechen,
wenn
der
Skalar des
Energietensors
der
»Materie« verschwindet,
und ich habe
dargetan,
daß
der
Einführung
dieser
Hypothese,
durch welche Zeit
und
Raum
der
letzten
Spur
ob-
jektiver
Realität
beraubt
werden,
keine
prinzipiellen
Bedenken
ent-
[2]
gegenstehen1.
In der
vorliegenden
Arbeit finde ich eine
wichtige Bestätigung
dieser radikalsten
Relativitätstheorie;
es zeigt
sich
nämlich,
daß sie
die
von
Leverrier
entdeckte säkulare
Drehung
der
Merkurbahn im
Sinne
der
Bahnbewegung,
welche
etwa
45"
im
Jahrhundert
betragt
qualitativ
und
quantitativ
erklärt, ohne daß
irgendwelche
besondere
[4] Hypothese zugrunde
gelegt
werden müßte2.
Es
ergibt
sich
ferner,
daß die Theorie eine stärkere
(doppelt so
starke) Lichtstrahlenkrümmung
durch Gravitationsfelder
zur Konsequenz
hat als
gemäß
meinen
früheren
Untersuchungen.
1
In
einer bald folgenden Mitteilung wird gezeigt werden,
daB
jene
Hypothese
entbehrlich ist. Wesentlich ist nur,
daB
eine solche Wahl des Bezugssystems
mog-
lich
ist,
daB
die Determinante
|guv|
den.
Wert
-I
annimmt. Die nachfolgendo Unter-
suchung ist hiervon unabhangig.
2
Uber die Unmoglichkeit, die Anomalien
der
Merkurbewegung
auf der
Basis
der Newtonschen
Theorie befriedigend
zu
erklaren,
schrieb
E.
Freundlich jüngst
einen beachtenswerten Aufsatz (Astr. Nachr. 4803, Bd.
201. Juni
1915).
[3]
[5]