DOC. 42
SPECIAL AND GENERAL RELATIVITY
425
Erster Teil.
Uber die
spezielle
Relativitätstheorie.
§ 1. Physikalischer
Inhalt
geometrischer
Sätze.
Gewiß
hast auch
du,
lieber
Leser,
als
Knabe
oder Mädchen
mit
dem stolzen
Gebäude der
Geometrie
Euklids Bekannt-
schaft
gemacht
und erinnerst
dich
vielleicht mit
mehr
Achtung
als Liebe
an
den
stolzen
Bau,
auf dessen hohen
Treppen
du
von gewissenhaften
Fachlehrern
in
ungezählten
Stunden umher-
gejagt
wurdest.
Gewiß
würdest
du
kraft
dieser deiner Ver-
gangenheit jeden
mit
Verachtung
strafen, der
auch
nur
das
abgelegenste
Sätzchen
dieser
Wissenschaft für unwahr erklärte.
Aber
dies Gefühl
stolzer Sicherheit
verließe dich vielleicht
so-
gleich,
wenn
dich einer
fragte:
"Was
meinst
du denn
mit
der
Behauptung,
daß
diese
Sätze wahr seien?"
Bei dieser
Frage
wollen
wir
ein
wenig
verweilen.
Die
Geometrie
geht aus
von gewissen
Grundbegriffen,
wie
Ebene,
Punkt,
Gerade,
mit
denen wir mehr oder
minder
deutliche
Vorstellungen
zu
verbinden imstande
sind,
und
von
gewissen
einfachen
Sätzen
(Axiomen),
die wir
auf
Grund
jener
Vorstellungen
als
"wahr"
hinzunehmen
geneigt
sind.
Alle
übrigen
Sätze werden dann auf Grund
einer
logischen
Methode,
deren
Berechtigung
wir
uns
anzuerkennen
genötigt
fühlen,
auf
jene
Axiome
zurückgeführt,
d. h. bewiesen. Ein
Satz ist dann
richtig
bzw. "wahr",
wenn
er
in der
anerkannten
Weise
aus
den Axiomen
hergeleitet
ist.
Die
Frage
nach
der
"Wahrheit" der
einzelnen
geometrischen
Sätze
führt
also
Einstein,
Relativitätstheorie.
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