520 DOC.
42 SPECIAL
AND
GENERAL RELATIVITY
Schachtel einführen
kann, welche die
kleinere
umschließt.
Der
Raum
erscheint
so
als etwas
Unbegrenztes.
Ich
will
nun
hier nicht
darüber
handeln,
daß
die
Auffassungen
von
der
Dreidimensionalität
und
der
"Euklidizität"
des Raumes
auf
(relativ
primitive) Erfahrungen
zurückgehen,
sondern
die Rolle des
Raumbegriffes
in
der
Entwicklung
des
physikalischen
Denkens
zu-
nächst nach
anderen
Gesichtspunkten
betrachten.
Wenn
eine
kleinere
Schachtel
s
sich im
Innern
des
Hohlraumes
einer
größeren
Schachtel S in
relativer
Ruhe
befindet,
so
ist
der
Hohlraum
von s
ein Teil
des
Hohlraumes
von
S,
und
zu
beiden
Schachteln
gehört
derselbe
sie
beide
enthaltende
"Raum".
Weniger
einfach
aber
ist die
Auffassung,
wenn
s
gegenüber S
in
Bewegung
ist.
Dann
ist
man
geneigt
zu
denken,
s
umschließe stets denselben
Raum,
aber
einen
veränderlichen Teil
des
Raumes
S.
Man
ist
dann
genötigt, jeder
Schachtel ihren
besonderen
(nicht
als
begrenzt
ge-
dachten)
Raum
zuzuordnen
und anzunehmen,
daß
diese beiden
Räume
gegeneinander bewegt
seien.
Bevor
man
auf
diese
Komplikation
aufmerksam
geworden
ist,
er-
scheint
der
Raum als ein
begrenztes
Medium
(Behälter),
in dem die
körperlichen
Objekte
herumschwimmen.
Nun aber
muß
man
denken,
daß
es
unendlich viele Räume
gibt,
die
gegeneinander
bewegt
sind.
Der
Begriff
Raum als ein
unabhängig
von
den
Dingen objektiv
Existierendes
gehört
schon
dem
vorwissenschaftlichen Denken
an,
nicht
aber
die
Idee
von
der
Existenz
einer
unendlichen
Zahl
von
gegeneinander
bewegten
Räumen. Diese
letztere
Idee ist
zwar
logisch
unvermeidlich,
spielte
aber
selbst
im
wissenschaftlichen
Denken
lange
keine erhebliche Rolle.
Wie steht
es
aber
mit dem
psychologischen
Ursprung
des
Zeit-
begriffes?
Dieser
Begriff
hängt
unzweifelhaft
zusammen
mit
der
Tatsache
des "Sich-Erinnerns", sowie mit
der
Unterscheidung
zwischen
Sinnen-Erlebnissen und der
Erinnerung
an
solche. An
sich
ist
es
fraglich,
ob
uns
die
Unterscheidung
zwischen
Sinnen-Erlebnis
und
Erinnerung (bzw.
bloßer
Vorstellung)
etwas
psychologisch un-
mittelbar
Gegebenes
ist. Jeder
hat
erlebt,
daß
er
im
Zweifel
war,
ob
er
etwas
sinnlich erlebt
oder
bloß
geträumt
hat.
Wahrscheinlich
kommt diese
Unterscheidung
erst als Akt des
ordnenden Verstandes
zustande.
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