DOC.
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ETHER AND
RELATIVITY
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begriff
Newtons,
Fresnels
und
H.
A.
Lorentz'. Dieser
Machsche
Äther bedingt
nicht
nur
das Verhalten der
trägen Massen,
sondern wird
in seinem
Zustand auch
bedingt
durch die
trägen
Massen.
Der Machsche Gedanke findet seine volle
Entfaltung
in
dem
Äther
der
allgemeinen
Relativitätstheorie. Nach
dieser Theorie sind
die
metrischen
Eigenschaften
des
Raum-
Zeit-Kontinuums
in
der
Umgebung
der
einzelnen Raum-
Zeitpunkte
verschieden und
mitbedingt
durch
die
außerhalb
des betrachteten Gebietes vorhandene Materie. Diese
raum-zeitliche Veränderlichkeit der
Beziehungen von
Maß-
stäben und Uhren
zueinander,
bzw. die
Erkenntnis,
daß der
"leere
Raum"
in
physikalischer Beziehung
weder
homogen
noch
isotrop
sei,
welche
uns
dazu
zwingt,
seinen
Zustand
durch zehn
Funktionen,
die
Gravitationspotentiale
guv zu
beschreiben,
hat die
Auffassung,
daß
der Raum
physika-
lisch leer
sei,
wohl
endgültig beseitigt.
Damit ist aber auch
der
Ätherbegriff
wieder
zu
einem deutlichen Inhalt
ge-
kommen,
freilich
zu
einem Inhalt,
der
von
dem
des
Äthers
der mechanischen
Undulationstheorie des Lichtes weit
ver-
schieden ist. Der
Äther
der
allgemeinen
Relativitätstheorie
ist
ein
Medium,
welches
selbst aller mechanischen und
kinematischen
Eigenschaften
bar
ist,
aber das mechanische
(und
elektromagnetische)
Geschehen mitbestimmt.
Das
prinzipiell
Neuartige
des Äthers
der
allgemeinen
Relativitätstheorie
gegenüber
dem
Lorentzschen Äther
be-
steht
darin, daß
der Zustand des
ersteren
an
jeder
Stelle be-
stimmt ist durch
gesetzliche
Zusammenhänge
mit der
Ma-
terie und
mit
dem Ätherzustande
in
benachbarten Stellen
in
Gestalt
von
Differentialgleichungen,
während
der
Zu-
stand
des
Lorentzschen Äthers
bei Abwesenheit
von
elektro-
magnetischen
Feldern
durch nichts außer ihm
bedingt
und
überall der
gleiche
ist.
Der Äther der
allgemeinen
Relativi-
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