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Hieraus geht zunächst hervor, dass die Zeit zwar nicht bezüglich ihrer physika-
lischen Bedeutung, wohl aber bezüglich ihrer Rolle in den Gleichungen der Physik
den räumlichen Koordinaten gleichwertig ist (abgesehen von den Realitätsverhält-
nissen.[6]
Die Physik ist von diesem Standpunkte aus gewissermassen eine euklidi-
sche Geometrie von vier Dimensionen oder—besser gesagt—eine Statik in einem
vier-dimensionalen euklidischen Kontinuum.
Die Entwicklung der speziellen Relativitätstheorie besteht in zwei Hauptschrit-
ten, in der Anpassung der raum-zeitlichen Metrik an die Maxwell’sche Elektrody-
namik und in einer Anpassung der übrigen Physik an jene veränderte raum-zeitli-
che Metrik. Der erste dieser Anpassungsvorgänge lieferte die Relativierung der
Gleichzeitigkeit, den Einfluss der Bewegung auf Massstäbe und Uhren, eine Mo-
difikation der Kinematik, insbesondere ein neues Additionstheorem der Geschwin-
digkeiten. Der zweite dieser Anpassungsvorgänge lieferte eine Modifikation des
Newton’schen Bewegungsgesetzes für grosse Geschwindigkeiten sowie einen Auf-
schluss über die Natur der trägen Masse von fundamentaler Wichtigkeit.
welche unabhängig vom gewählten
Koordinatensystem ádefiniertñ ist und
mit dem Einheitsmassstab messbar ist
welche unabhängig vom gewählten
áKoordinatenñInertialsystem ist und
mit Einheitsmassstab und Einheitsuhr
gemessen werden kann. Hierbei sind
rechtwinklige Koordinaten;
die mit der imaginären
Einheit und mit der Lichtgeschwind-
igkeit multiplizierte Zeit.
Die zulässigen Transformationen sind
dadurch charakterisiert, dass sie den
Aussdruck für zur Invarianten ha-
ben; d. h. es sind zulässig die linearen
orthogonalen Transformationen.
Die zulässigen Transformationen sind
dadurch charakterisiert, dass sie den
Ausdruck für zur Invarianten ha-
ben; d. h. es sind zulässig diejenigen
linearen orthogonalen Substitutionen,
welche den Realitätscharakter von
aufrecht erhalten. Es
sind dies die Lorentz-Transforma-
tionen.
Diesen Transformationen gegenüber
sind die Gesetze der euklidischen Ge-
ometrie invariant.
Diesen Transformationen gegenüber
sind die Gesetze der Physik invariant.
x1, x2, x3
x4 –1ct =
ds2 ds2
x1, x2, x3, x4
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