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IMPRESSIONS OF AMERICA
Presented below is a transcription of an article that appeared in Vossische Zeitung, 10 July
1921, Morning Edition, Supplement 1, p. 1. Published at Einstein’s instigation, it serves in
part as an explanation, if not a rebuttal, of his interview with the Nieuwe Rotterdamsche
Courant (see Appendix D).
Einsteins amerikanische Eindrücke.
Was er wirklich sah.
In einer Berliner Zeitung erschien ein Feuilleton „Einstein über amerikanische und eng-
lische Wissenschaft“, das den Inhalt einer Unterredung Professor Einsteins mit dem Berli-
ner Korrespondenten der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ über seine Eindrücke aus
Amerika wiedergeben sollte. Verschiedene Stellen dieses Artikels ließen es unwahrschein-
lich erscheinen, daß Professor Einstein sich in dieser Form über seine amerikanische Reise
geäußert haben sollte. Wir haben daher Veranlassung genommen, Professor Einstein durch
unseren H. M.– Mitarbeiter befragen zu lassen.
Professor Einstein sagte wörtlich: „Ich war entsetzt, als ich diese Zeitung gelesen hatte.
Ich muß annehmen, daß dieser Bericht, den ich natürlich vorher nicht gelesen habe, auf fol-
gende Weise zustande gekommen ist: Eine junge Holländerin, die sich unter Hinweis auf
gemeinsame Bekannte bei mir einführte, hat mit mir über meine amerikanische Reise ge-
plaudert. Den Inhalt dieses Gespräches hatte sie am 4. Juli im N. R. C. veröffentlicht, durch-
aus freundschaftlich, sympathisch und humorvoll im Ton, ganz so wie es seinen Gefühlen
entsprochen hätte; allerdings waren auch in dem holländischen Wortlaut einige Stellen ent-
halten, mit denen ich nicht einverstanden gewesen wäre, wenn ich sie vorher gesehen hätte.
Der Schaden ist aber nicht so groß, und man wird mich nicht verantwortlich machen für die
freie Schöpfung, die die holländische Journalistin aus dem Gedächtnis anfertigte, denn die
Worte, die ich gesagt haben soll, können nicht genau dem entsprechen, was ich tatsächlich
ausgeführt habe. Das Exzerpt des Berliner Blattes erweckt aber einen ganz falschen Ein-
druck von dem, was ich selbst empfinde und auch von dem, was die Holländerin geschrie-
ben hat.
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